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Kleine Mitteilungen.
verbündeten deutschen Staaten erkämpften die Preussen ihr verlorenes Vaterland wieder, und das Panier der Freiheit wehte überall im deutschen Lande — Schmach und Verachtung war das Loos des Tyrannen Napoleon Bonaparte, der die Welt bezwingen wollte. — Mögen die Segnungen des Friedens noch lange unser Vaterland beglücken, und mögen unsere Nachkommen die herrlichen Früchte des blutigen Kampfes einernten.“
Die Platte wurde der Oberin des Elisabeth - Krankenhauses überwiesen und wird mit einem neuen Grundstein wieder versenkt werden. („Berl. Lok.-Anz.“ v. 21. 4. 97.)
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Zahlreiche Fischottern sollen sich auf den Nebengewässern der Oberspree zeigen. Diese Tiere scheinen auf einem Wanderzuge begriffen zu sein und fügen dem Fischbestande der Gewässer grossen Schaden zu. Zahlreiche tote Fische, denen der Rücken abgefressen ist, sind die sicheren Anzeichen von dem Vorhandensein dieser Fischräuber, denen mit Fanggeräten aller Art und auch mit Schusswaffen nachgestellt wird. („Staatsbürger - Ztg.“ v. 9. 6. 97.)
Kreuzottern in der Wuhlheide. Zur ganz besonderen Vorsicht für die Ausflügler mahnt eine Mitteilung, welche uns aus der an Sonntagen so überaus beliebten Wuhlheide zugeht. Danach sind in ihr, speziell in der Gegend der neuen Scheune, Oberförsterei Köpnick, auffallend viele Kreuzottern bemerkt worden, die hauptsächlich an Erderhöhungen im Grase, an dem sogenannten Käfergraben, verweilen. Es empfiehlt sich infolgedessen beim Lagern im Walde grösste Vorsicht walten zu lassen und speziell die Umgebung des als Ruhestätte ausgewählten Platzes auf das sorgfältigste mit einem Stock zu untersuchen. („Staatsbürg.-Ztg.“ v. 13. 6. 97.)
Schlachtensee. Eine botanische Seltenheit, die das Interesse aller Fachleute und Laien erregen dürfte, ist gegenwärtig in dem parkähnlichen Garten des hiesigen „Erholungsheims“ in der Victoriastrasse zu sehen. Dort kommen demnächst zwei Prachtexemplare von Yucca recurvata zur Blüte, die schon ihre fünfzig bis sechzig Jahre hinter sich haben und jetzt zum ersten ünd — letzten Male blühen. Denn: Blühen und Sterben, das ist das tragische Gesemck-diSser Pflanze, das der Poesie nicht entbehrt; einmal nur erfreut sie das Auge des Menschen durch die unerreichte Pracht ihrer an einem 3 bis 4 m hohen Schaft in grosser Anzahl entfalteten Blüten. Nur die vielen Schösslinge, die die Pflanze treibt, und die sich zur Fortpflanzung eignen, zeugen von der entschwundenen Pracht, während die Pflanze selbst nach dem Abblühen zu Grunde geht. Die Besichtigung dieses Unicums im Pflanzenreich wird von dem Besitzer gern gestattet. („Staatsbürger - Ztg.“ v. 16. 6. 97.)
Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Demminerstrasse 34. — Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteüungen zu vertreten.
Druck von P. Stankiewicz’ Buchdruckerei, Berlin, Bemburgerstrasse 14.