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Die Grabstätte Ludwigs des Römers.
begraben worden sind, aufgeführt werden. So heisst es z. B. von Markgraf
Ludwig dem Älteren (p. 537; September): XIIII. Kal. Oct.An.
dni, MCCCLXI obiit dns. Ludwicus Markgrafius Dux Bawarie cornes palatinus lieni. ist bei uns begraben. Desgleichen wird auch von Otto dem Faulen
berichtet (p. 543; November): XVII. Kal. Decemb.Anno dni. Milles.
CCC. LXXVIIII obiit inclitus dns. Otto Marggraflus comes palat. Reni et dux Bawarie. Ist bei uns begraben, während z. B. von seinem Vater, dem in der Frauenkirche zu München bestatteten Kaiser Ludwig, dessen Memorie jedoch in Seligenthal festlich begangen wurde, gesagt wird (p. 540; October): V. Jd. Octob. Anno dni. MCCC.XLVII obiit dilectus dominus Ludwicus inclitus Imperator. Und wie von diesem so heisst es auch, vorausgesetzt, dass hier wirklich Ludwig der Römer gemeint ist,*) was wegen des Beinamens „Junior“ sehr wahrscheinlich ist, von seinem zweiten Sohne desselben Namens(p.523. Mai): XVI. Kal. .Tun. Ludwicus iunior dux Bawarie, ohne weiteren Zusatz, woraus wir mit ziemlicher Sicherheit schliessen dürfen dass derselbe nicht an diesem Orte begraben liegt.
Die Klosterkirche zu Berlin als Ruhestätte dieses Fürsten nennen verschiedene brandenburgische Chronisten des 16. Jahrhunderts, indem sie sich auf eine Tafel berufen, die zu ihrer Zeit daselbst vorhanden gewesen sei. So zunächst Paul Creusing, der in seiner in den Jahren 1571 und 72 für den Magistrat von Beelitz verfassten Märkischen Chronik sagt:**) Sed Epitaphium ex Berlino mihi allatum aM: Samuele Jocerritz***) viro humanis. aliter docet: Est autem tale. Anno 1365 obiit illustrissimus princeps et dominus D. Ludovicus Bavarus Marchio Brandeburgensis filius invictis: imperato: Ludovici etc. h: inferius sub altari condigna reverentia et honore *ut par fuit tumulatus.j) Item Anno domini 1357 obiit inelyta Domina D. Cunigundis uxor Magnifici principis D. Ludovici Romani antedicti filia quoque Sereniss: Regis Cracoviae sub altari inferius apud Dominum et martium suum honoriflee tradita sepulturae. Dieselbe Doppelinschrift, jedoch mit etwas verändertem Wortlaut, bringt auch Zacharias Garcaeus (Gartz, 1544—86)
*) Schon der Herausgeber der Monumenta Seeligenthalensia sagt (a. a. O.): forte Romanus, Ludovici Imp. filius, quem ferunt Berolini sepultum, et cui fixa dies obitus, quod sciam, nullibi assignatur. Dieses Todesdatum (17. Mai 1365) wird jetzt allgemein angenommen, cf. A. Büchner, Gesch. von Bayern, 6. Buch (München 1840), S. 73; S. Riezler, Gesch. Bayerns, III (Gotha 1889), S. 82. In märkischen Urkunden erscheint Ludwigs Name zum letzten Male am 24. Okt. 1364 (Cod, dipl. Brand. A, XII, 395).
**) Ich citiere hier nach Creusings Autographum, das sich im Geh. Staatsarchiv zu Berlin befindet. Holtzes Ausgabe der Chronik (Schriften d. Ver, f. d. Gesch. Berlins, Heft XXIII, Berlin 1886) ist nach einer späteren Abschrift gemacht worden. Bei ihm S. 106.
***) Samuel Jockert Belicensis und Jacobus Jockert Belicensis wurden nach Ausweis der Universitätsmatrikel am 3. September 1554 in Wittenberg inscribiert; von Samuel Jockert hat Creusing auch den Bericht eines Havelbergischen Domherrn über Jan Kuck erhalten, cf. S. 151 ed. Ho. Jacob Jockeritz wurde 1572 erster Ziesenmeister in Belitz, ebenda S. 179.
f) Msc. tumultuatus.