11. (3. ordentl ) Versammlung des Vl. Vereinsjalires.

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Liebenow’s Kart«* von Schlesien (2 Blatt, 1 :400 000) vom Riesengebirge (1:50 000), von Central-Europa ((5 Blatt, 1: 1250000) etc. etc.

Liebenows Karte von West-Deutschland (10 Blatt, 1:300000) die im Jahre 1866 erschien, wurde auf Veranlassung Moltke’s zu einer Karte von Mittel-Europa (auf c. 150 Blatt) erweitert: sie wurde nach 15jähriger Arbeit 1884 vollendet. Anfangs der 00er Jahre wurden dann gleich­falls auf Veranlassung des Generalstabs weitere russische Sektionen hinzugefügt. Der westliche Teil dieser Karte vom Rhein bis Paris reichend, musste in der Herstellung ausser,st beschleunigt werden: er erschien denn auch 1870 kurz vor der Kriegserklärung und wurde vom Oberkommando an sämtliche Stäbe der Armee als Operationskarte ver­teilt. — Liebenow selbst hat den Krieg hei der zum grossen Haupt­quartier Sr. Majestät gehörenden Eisenbalm-Exekutiv-Kommission mit­gemacht und sich das Eiserne Kreuz sowie den bayrischen Militär­verdienstorden (Ritterkreuz 1. Klasse) erworben. Aus eigener Kenntnis hat Liebenow im vorigen Jahre im 2. Bd. vom „Krieg und Sieg“ die „Tliätigkeit der Feldeisenbahnen im Kriege“ geschildei’t. Zu den Friedens­verhandlungen in Versailles wurde Liebenow' vom Grafen Bismarck als sachverständiger Kartograph (für die Fixierung der Grenze) heran­gezogen.

Ein Exemplar der obengenannten Karte mit der von Liebenow zum ersten Mal darin dargestellten Grenze wurde dem Vertrage vom 26. Februar 1871 beigelegt. In gleicher Weise war Liebenow auch bei den Friedensverhandlungen in Brüssel thätig.

Am 1. Oktober 1891 konnte Liebenow sein öüjähriges Dienst Jubiläum feiern, wobei ihm der Kronenorden II. Klasse verliehen wurde. Im Jahre 1892 erhielt er den Charakter als Professor, im Jahre 1894 den eines Königlichen Geheimen-Regierungsrats.

Tm selben Jahr trat Liebenow, dessen früheren Pension-Gesuche immer abschlägig beschieden worden wai’en, in den wohlverdienten Ruhestand. Aber auch jetzt gönnte er sich noch keine Ruhe, sondern arbeitete rüstig und-rastlos w'eiter: davon legen Zeugnis ab seine vielen jedes Jahr in neuer Auflage erscheinenden Karten; so erschien noch in diesem Jahre seine Karte von Central-Europa in 29. Auflage. Am 21. VII endete ein sanfter Tod, Herzschlag infolge Arterienverkalkung, sein arbeit-reiches Leben, in dem es ihm zu seiner Genugthuung, wde er selbst zu sagen pflegte, vergönnt war, mit den grössten Männern seiner Zeit (wie Alexander v. Humboldt, Bismarck, Moltke, Roon u. a.) in persönlichen Verkehr zu treten lind in grosser Zeit mitzuwdrken für die Neugestaltung unseres deutschen Vaterlandes.