Heft 
(1897) 6
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11, (3. ordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.

Uns Mitgliedern der Brandenburgia wird Wilhelm Liebenow stets in treuer Erinnerung bleiben. Seine Gesichtszüge werden in unseren Schriften durch das Cliche erhalten bleiben, welches hier folgt und

welches uns unser Mitglied Herr Pastor Zillessen für diesen Zweck aus der von ilnn herausgegebenen ZeitschriftDer Bär giitigst zur Verfügung gestellt hat. Ausserdem hat Frau Geheimrat Liebenow eine grössere Anzahl von Heliogravüren, das Brustbild des Verewigten vor­trefflich wiedergebend, behufs Ver­teilung zur Verfügung gestellt, wo­für hiermit verbindlichst gedankt wird.

Wilhelm Wattenbach, geh. zu Ranzau in Holstein i. J. 181 i*, ebenfalls eins unserer ersten Mit­glieder, war durch seine besonders hervorragende wissenschaftliche Stellung eine Zierde unserer Ge­sellschaft. Sein hohes Alter er ist 78 Jahre alt, am 20. Sep­tember d. .T. auf der Heimreise in Frankfurt a./M. plötzlich am Schlagfluss verstorben, seine Amts­geschäfte und seine verzweigte literarische und fachwissenschaftliche Thätigkeit haben Wattenbach verhindert, in unseren Sitzungen zu er­scheinen. Er hat sich aber allzeit über unsere Bestrebungen orientiert und anerkennend geäussert. Ursprünglich als Palaeograph auf dem Gebiet der Handschriftenkunde thätig hat er sich mehr und mehr der Gescliichts T insbesondere der Kulturgeschichts-Forschung zugewendet und hat es nicht verschmäht zur Popularisirung derselben in der breiteren Masse der Gebildeten thätig zu sein. Er wurde von Pertz für die Mit­beteiligung bei der Herausgabe der Monumenta Germaniae gewonnen; von Wattenbach rührt das klassische WerkDeutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter bis zur Mitte des XIII. Jahrhunderts her.

In den vierziger Jahren regten hervorragende Berliner Gelehrte, der genannte G. H. Pertz, Jakob Grimm, Karl Lachmann, Leopold Ranke und Karl Ritter an, die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit in deutschen Bearbeitung herauszugeben. Der erste Band, die Germanen­kriege aus Plutarch, Cäsar, Vellejus, Suetonius, Tacitus, Pomponius Mela und Plinius soweit diese Schriftsteller Germanisches enthalten