K. Altrichter, Das Laasker Schwert.
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durch Momentaufnahmen die zerstörten Häuser, Strassen, Brücken u. s. w. des diesjährigen Sommerhochwassers dargestellt sind. Die Bilder sind wahre Kunstwerke und für Unterstützungszwecke verkäuflich.
12. Darauf hielten Herr Altrichter und Herr Dr. Pniower die angekündigten Vorträge. Wir bringen dieselben als besondere Aufsätze, weil namentlich der letztere durch Citate und Litteraturangaben erweitert worden ist.
13. Nach der Sitzung fand ein zwangloses Zusammensein im Schultheiss Ausschank, Potsdamerstr. 13 statt.
Das Laasker Schwert.
Von K. Altrichter.
Hierzu eine Tafel.
Von dem Herrn von Oertzen in Laaske (Prignitz) ist der Direktion des Märkischen Pronvinzial Museum ein Schwert mit der Bitte übersandt worden, eine auf der Klinge desselben befindliche Inschrift zu entziffern. Das Schwert, mit Kreuzgrift' versehen, ist etwa 105 cm vom Knauf bis zur Spitze lang; es hat ursprünglich wohl an 110 cm Länge gehabt, da die Spitze offensichtlich verbraucht und abgerostet ist. Im Knauf und in der Klinge befinden sich eiue Reihe von Zeichen, die nur zu einem geringen Teil vollständig erhalten sind. Die Figuren sind augenscheinlich in das Eisen eingegraben und sodann mit Goldstäbchen ausgefüllt. Der Rost hat das Schwert ungemein mitgenommen und so ist auch vielfach das Lager der Goldstäbchen zersetzt, sodass diese herausgefallen sind. Bei einiger sorgfältiger Behandlung wird sich der Rest oder mindestens der Umriss der eingegrabenen Figuren erhalten lassen, sodass das Ergebnis meiner Untersuchung kontrolierbar bleibt. Leider ist, abgesehen von weniger bedeutsamen Stellen, an dem einen Zeichen (No. 21) von unkundiger Hand gekratzt worden, sodass es vielleicht nicht mehr möglich sein wird, das dort vorhandene Zeichen in seiner ganzen Gestalt zweifellos wieder herzustellen.
Auf der hierzu gehörigen Tafel habe ich zunächst die Schwertform und die Stellung der Inschrift, die auf beiden Seiten dieselbe ist, und demnächst diese selbst in genauer Nachbildung darstellt. Die Doppellinien bedeuten die noch vorhandene Goldschrift, die punktierten Linien