Issue 
(1897) 6
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12. (4. ordentl.) Versammlung des VI, Vereinsjahres.

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An der Zimmerdecke a b befand sich eine eiserne Feder c, unter derselben ein Brett d e und hieran eine Stange f g, welche bei g, in die Vertiefung der planen Seite des Gnidelsteins passte. Letzterer wurde nun auf der Tischplatte mit Hebelkraft derartig hin- und hergeschoben, dass er dem auf der Platte liegenden Leinenzeug eine gute Appretur verlieh.

Eine Abbildung der Gnidelsteine folgt hierunter.

Als das Glas noch selten war oder wo es fehlte, hat man harte glatte Steine besonders Feuerstein, der dein Glase am nächsten kommt, als Gnidelsteine verwendet.

Die Gnidelsteine wurden aber auch beim Nähen, namentlich beim Strümpfestopfen als Näh- und Stopfsteine verwendet, und in dieser Weise gebraucht habe ich sie noch hie und da in alten Wirtschaften namentlich auf dem Lande und in den kleinen Städten angetroffen.

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Für jede Mitteilung über solche Gnidelsteine, namentlich wo solche noch jetzt vorfindlich sind, würde ich sehr dankbar sein.

Ausführlich verbreitet über die Gnidelsteine habe ich mich in den Verhandlungen der vorerwähnten Gesellschaft 1874 VI. 155IbO und 1875 VII. 183. Erwähnt sei noch, dass in der alten Handelsveste Björkö in Schweden diese Glasgnidelsteine mit arabischen Hacksilber­sachen zusammen ausgegraben worden sind.

c. Glatt-Knochen. An die Gnidelsteine oder Glättsteine schliessen sich ungezwungen die ebenfalls recht primitiven Glättknochen an, welche beim Weben zum Glätten des Gewebes hauptsächlich ist hierbei auch wohl wieder an Linnen zu denken verwendet wurden. Ich lege Ihnen drei Exemplare, welche das Märkische Museum der Güte unseres Mitgliedes Lehrer Lange in Oderberg i. M. verdankt, vor. No. VI. 1)94 ist stark abgenutzt, von allen Seiten glatt, auf kräftigen Gebrauch deutend, zur besseren Handhabung durchbohrt. Die Knochen VIII 231/232, Mittelfussknochen, wenn ich nicht irre, vom Kind, zeigen das Rohmaterial für die Glatt- oder Gnidel-Knochen.