Heft 
(1897) 6
Seite
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12. (4. ordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.

Im niederländischen Friesland benutzte man wahrscheinlich Kuh-Rippen (Wichers p. 71). In einem Gedicht, dem Friesischen Volks-Almanach von 1841, lässt man einen Friesen gegen die Gröninger sagen:

Ik rijd om lijf en leven En zal op koeije ribben zelfs Den beste een les nog geven.

Auchossenschinkels benutzte inan derartig, woher die holländische BezeichnungSchenkel für das Eisen der modernen Schlittschuh wahrscheinlich entlehnt ist. Fin Magnusen erzählt das­selbe bez. Pferderippen von seinem Geburtsland Island. Vieth sagt, dass in seinem Vaterland Westfalen die Jungens sich Ochsenrippen unterbanden und dass man damit sehr schnell laufen konnte, nur musste man sich vor seitwärtigem Ausgleiten in acht nehmen. Im Rijks Jap an sch Museum, das Siebold begründet, befinden sich sibirische Schlittschuhe aus Walrosszähnen mit Bohrlöchern für die Befestigung.

In den Illustrated London News von 1861 ist eine Abbildung, - auf welcher Chinesen mit dergleichen Schlittschuhen ausgerüstet erscheinen.

In dem Museum van Oudheden zu Leiden befinden sich ver­schiedene Beinschlittschuhe, die in mehren niederländischen Provinzen in Mooren ausgegraben sind; ähnliche Ausgrabungsstücke sehen wir in den dänischen, norwegischen und schwedischen Museen. In Moosseedorf, Schweiz, wurde ein einzelner Schlittknochen gefunden (in der Staatsbibliotek in Bern). Auch in England und Schottland hat man dergleichen Funde gemacht. In Irland habe ich Sclilittschuh- und Schlitten-Knochen nicht gesehen. Wilde in seinem reichhaltigen Katalog des Museum of the Royal Irish Academy zu Dublin führt auch nichts dergleichen an und doch kennt man unzählige beinerne Gerätschaften aus den ungeheuren irischen Torfmooren. Sollten die Schlittknochen hier zufällig übersehen sein oder spielten sie auf der Grünen Insel, die meist sehr milde Winter hat, überhaupt keine wichtige Rolle? Ich vermute letzteres.

Endlich liegt mir noch die Nr. vom 30. Dez. 1873 der Zeitschrift: The Field, the Country Gentlemans Newspaper vor. Darin betitelt sich ein Artikelhone skates from the fens, Beinschlittschuhe aus den Mooren. Abgebildet ist ein Specimen mit 2 senkrechten Bohrlöchern, das ich für einen Piekschlitten-Knochen halte. Es ist ein Vorderarm­knochen eines Rindes. Ich begnüge mich zum Schluss mit einem Citat : One pair of old London hone skates in the Collection of the British Museum has iron staples fixed into the heel end; whilst a skate found a year or so anterior to 1840, in Moorfields, and described in 1841 in a lectnre before the London Society of Antiquaries bei Mr. C. Roacli