Kleine Mitteilungen.
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Zeichen von Interesse. Im allgemeinen ist die Geistlichkeit mehr und mehr gegen dieselben, als die Andacht zerstreuend, eingenommen. Um Pfingsten dieses Jahres sah ich in einer Abseite der alten schönen Cister- zienser-Abteikirche zu Dobrilugk einen hochaufgetürmten Haufen ausrangierter alter Totenkronen und Kränze, zum Teil mit interessanten alten Seidenbändern, es werden aber noch ab und zu neue Totenkronen daselbst auf kleinen Wandbrettchen aufgestellt. Dergleichen mit wohl erhaltenen Hängebändern verzierte Totenkronen nimmt das Märkische Museum gern entgegen, worauf ich mir hiermit aufmerksam zu machen erlaube.
Paretz bei Potsdam, 17. Okt. 1897. E. Friedei.
Ausstellung für Kindespflege. Das Märkische Museum hat sich mit einer Auswahl von einschlägigen Gegenständen an der Ausstellung für Kinderpflege beteiligt, die von einer Vereinigung von Aerzten und Flauen-Vereinen veranstaltet worden ist. Die Ausstellung fand in den Räumen des ehemals Stolbergschen, jetzt für 2 '/., Millionen Mark vom Holzhändler Schramm zum Abbruch und Neubau gekauften Palais, Willielmstr. 63 statt und zwar in den 10 Tagen vom 1.—10. Dezember 1897. Die diesseitigen Sachen t waren in einem quadratischen Glasschrank mit 4 Schauseiten als Sonderausstellung des Märkischen Museums aufgestellt. In dem gedruckten Ausstellungskatalog sind sie auf Seite 22-24 verzeichnet. Das Hauptinteresse der Besucher erregten die ausgestellten 16 vorgeschichtlichen Kinderklappern, die Spielpüppchen aus dem 16.—17.-Jahrhundert und 3 Bekleidungsstücke von Beziehung zu historischen Persönlichkeiten: das Taufmützchen Friedrichs des Grossen, die ersten Kinderschuhe Friedrich Wilhelms IV. von 1796 und das Taufkleidchen der Königin Victoria von 1819. Ferner fand unter den Kindermützchen ein solches mit der Luxussteuermarke aus dem vorigen Jahrhundert Beachtung, wie auch das musikalische Kinderspielzeug, (Nachtigallen etc.) gewürdigt wurde.
Berlin, December 1897. R. B.
Die Heiligen drei Pfühle bei Bernau (zwischen Liepnitzsee und Wandlitz See). Glockensage und Reim. Mittags erscheint am mittleren der drei Pfühle eine grosse Glocke. Sie ruft der kleinen im See zu:
Anne Susanne,
Wist mitgahn te Lanne?
Die kleine antwortet:
Trineliese,
Bliew unne Im Meeresgrunne.
Mitgeteilt von Gastwirt Bartusch in Uetzdorf. 0. Monke 30. :>. 1897.