Kleine Mitteilungen.
341
turi mit wehmütiger Tracht grüssen, sind u. a. die Agaven. Die Botanik hat für letzteren Umstand das Eigenschaftswort hapaxanth. Die Yuccas dagegen sind, soweit sie nicht als Stauden auftreten, richtige Bäume von unbegrenzter, von der Inflorescenz unabhängiger Dauer. Die meinigen in Scharfenberg, wohl nah an 100 Jahre alt, erfreuen mich ca. alle zwei Jahre mit dem wahrhaft feierlichen Anblick ihrer cremefarbenen Blütenthyrsen. Es verwelken nicht einmal die blumentragenden Äste. Ausser der am öftesten gesehenen Y. recurva, die fast ausschliesslich Kübelplianze bei uns ist, dauern die niedrigeren Y. filamentosa und angustifolia, etwas schwieriger Y. glo- riosa, hier im Freien aus; die beiden ersteren ohne allen Winterschutz. Alles Gewächse, die vorzugsweise dazu beitragen, einem Garten die Illusion des Südens zu geben. Sie können nicht genug empfohlen werden.
Insel Scharfenberg bei Tegel, Oktober 1897. C. Bolle.
Auch im Humboldthain zu Berlin sind winterharte Yuccas Zusehen, die alljährlich zu blühen pflegen. E.
„Parchent“. Nachträglich habe ich dieses Wort auch in den Werken zweier Danziger Chronisten des 15. Jahrhunderts gefunden, die beide in dem 4. Bande der Scriptores rerum Prussicarum (Leipzig, 1870) abgedruckt sind. Der eine von diesen ist der Verfasser*) der Danziger Chronik vom Bunde (daselbst S. 405—448), bei dem es (zu dem Jahre 1457 auf S. 440) heisst: Item das men mochte in den grossen steten so vile raumes haben kegen den slosseren ober an der anderen seyten der stadtmauren durch des willen, das men der grossen stete deste bas geweldig mochte seyn und doselbst dem rentenmeister eynen gutten festen torm legen und darinne seyn gemach haben und darselbst umb den torm eynen gutten graben und darbinnen eynen gutten perchym u. s. w. Der andere ist (der Danziger Ratsschreiber) Johann Lindau, der in seiner zwischen 1480 und 83 verfassten Geschichte des dreizehnjährigen Krieges (1453—1466) auf S. 599 (die Chronik ist abgedruckt auf S. 490—637) erzählt: — zeogk her Joen Schalski — für das Heiligebeil und schos feur dorin, so das das Heiligebeil vil nach rein ausbrante und ouch die kirclie brante, doch behilden sich der creucziger soldener in dem parehern und bliben dorinne und bauetens widder u. s. w. H. P.
Er weiss, wo Barthel den Most holt, diese Redensart stammt aus der Mark. An der Tafel des Markgrafen Hans zu Küstrin (er beherrschte die Neumark von 1535 bis 1571) gabs für gewöhnlich nur Krossener Landwein, beziehentlich die berühmte „Gübener Schattenseite“. Nun hatte einmal „Seiner Kurfürstlichen Gnaden unterthänigster Diener und Geheimbde Rath, Herr Barthel von Mandelslohe“ den Markgrafen zu Tische eingeladen, und da das adlige Frauenzimmer, wie es in der Sprache der Zeit heisst, — das will sagen, die Damen der Hofkreise — auch mitspeiste, so hatte der Herr von Mandelslohe feinen, süssen spanischen Wein aufgesetzt. Der Markgraf schmeckte und schmeckte. „Barthel, wo hast Du den Most hergeholt?“ fragte
*) Wahrscheinlich (der Danziger Ratsherr) Peter Brambeck (f 14C4).