Bericht über die 13. (0. ordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres,
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von ihm ansgestellte Urkunde beweist, am 21. April in Prenzlau weilte, wird, nachdem Boten an ihn nach Frankfurt oder Berlin abgesandt waren, später, etwa am 5. oder 6. Mai, vor Beelitz erschienen und alsbald zur Beschiessung der Stadt geschritten sein, da scliAveres Geschütz wohl schon aus Brandenburg und andern Städten zur Stelle geschafft worden war. In solchen Fällen, wo jede Minute Verzögerung die Gefahr vergrösserte, hat man in früheren Jahrhunderten, was Schnelligkeit anlangte, oft Unglaubliches geleistet.
Über die Sprache und den poetischen Wert des Gedichts wird später gehandelt werden, wenn die andern Lieder zur Vergleichung herangezogen werden können. H. Pieper.
Bericht über die 13. (9. ausserordentliche) Versammlung des VI. Vereinsjahrs.
Sonnabend, den 4. Dezember 1897
im Bürgersaale des Berlinischen Rathauses.
Der II. Vorsitzende Geheimrat E. Friedei eröffnete die Versammlung mit folgender Ansprache:
G. V.! Unter den exakten Wissenschaften sind es die Landeskunde und die Heimatkunde, welche ganz besonders zu ihrer Verdeutlichung der Abbildungen bedürfen. Wie viel besser haben wir es diesbezüglich heut, als unsere Altvorderen vor hundert Jahren. Freilich blühte damals eine sehr vornehme Art der Abbildungen — der Kupferstich und wenn man bedenkt, wie zeitraubend und kostbar er ist, so erregt es unsere Verwunderung und Bewunderung, wie viele wissenschaftliche Werke in dieser Manier ausgestattet worden sind, auch solche, die unter die Landes- bezvv. Heimatkunde fallen. Indessen, diese graphische Ausstattung hatte doch ihre grossen Nachteile; sie ist eine sehr teure, und gewöhnlich fühlten sich die Kupferstecher mehr als Künstler denn als exakte Zeichner; daher ging zwischen Auge und Hand, zwischen Wirklichkeit und Wiedergabe vieles ” verloren und die zur wissenschaftlichen Ausstattung dienenden Abbildungen muten uns heut recht oft sehr wunderlich an und wir fühlen auf der Stelle: so haben die dargestellten Gegenstände unmöglich ausgesehen.
Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts wird auf dem Gebiet der wissenschaftlichen bildlichen Ausstattungen durch eine neue Technik.