Bericht über die Ausgrabungen in der Bruchhaide bei Templin.
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Eine Ansicht von Templin, welche hier eingefügt war, wird einigen Mitgliedern den interessanten Ansflug vom 30. August 1896 wieder in die Erinnerung bringen. (Vergl. „Brandenb.“ Y, 214.)
Die Reihe von Bildern, welche nun folgten, hatte Herr Goerke auf dem Ausfluge der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte nach Finster walde am 8. u. 9. Juni 1897 gesammelt, so zeigte das erste die Gesellschaft beschäftigt mit der Freilegung eines Urnenfeldes. Das nächste bot Teile des Schlosses Sonnenwalde z. B. das Schlosshofthor mit Wappen, ferner Abschnitte der ehemaligen Befestigung und einen schönen Schlossgiebel. Aus Dobrilugk stammte das Innere einer Kirche, die Totalansicht des prächtigen Schlosses in Renaissancestil und Ansichten des Schlosshofes, des Treppenturms und Sandsteinbrunnens.
Eins der letzten Bilder, die Gesamtansicht von Ly eben war den Mitgliedern unserer Gesellschaft schon bekannt, es ziert das Septemberheft des V. Jahrg. und ist ein Geschenk des Herrn Goerke.
Den Abschluss bildeten eine Anzahl von Landschaften, hauptsächlich von Seestücken in Abendbeleuchtung mit wunderbarer Spiegelung des Wassers und grossartiger Wolkenbildung.
Am Schlüsse des Vortrages sprach der Vorsitzende, Herr Geheimrat Friedei, Herrn Goerke den Dank der Gesellschaft aus für den ausserordentlich genussreichen Abend.
Bericht über die Ausgrabungen in der Bruchhaide
bei Templin.
Von Robert Mielke.
Bei dem Roden eines grösseren Stückes Waldboden stiessen die damit beauftragten Arbeiter im Juni 1896 auf Urnen, von denen sie eine kleinere und mehrere Bronzegegenstände last unversehrt ausgraben konnten. Dank den Bemühungen des Gemeindeförsters Dinse, der von dem Funde nach Templin berichtete, und den thiitigen Bemühungen der Herren Bürgermeister Nitzschke, llircke, Alienstiehl und Hauk in Templin wurde auf jeden weiteren Fund geachtet und die Ausgrabungsfläche am 20. Juni 1896 im Beisein der drei letztgenannten Herren von dem Unterzeichneten und dem Museums- Assistenten Femerling eingehend besichtigt und auch weitere Grabung veranlasst. Die Fundstelle liegt in der die Stadt Templin südlich umgebenden „Bruchhafde“, einem aus Nadel- und Laubbäumen bestehenden Forste, der in einzelnen Teilen erst vor etwa 3 Jahrzehnten angepflanzt ist. Ein nicht weitentfernter Buchenbestand soll bereits über ein Jahrhundert vorhanden sein. Die Urnen sind in altem Waldboden gebettet, der keine Spur einer einst anderen Kultur erkennen lässt; und zwar sind sie an einer Stelle in dem Jagen 26 zum Vorschein gekommen, die durch ihre
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