Heft 
(1897) 6
Seite
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14. (5. ordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.

6. Fischkochkessel, IV. 2226. Dreifüssig, aus Bronze gegossen, 15. Jahrhundert.

7. Fischkochkessel, IV. 2228, aus Bronze getrieben, mit Bügel zum Aufhängen über dem Feuer; in Lychen ausgegraben.

8. 4 Berliner Fischmarktbilder, XI, 1446. Der Köllnische Fischmarkt um 1840. XI. 3112, derselbe um 1785. XI. 1424, der Spittelmarkt um 1785. XI. 1767, der Spittelmarkt am 1. Mai 1886, dem letzten Tage der Benutzung des Platzes für den offenen Marktverkehr, der dann in die Markthallen ver­wiesen wurde.

9. 3 Photographien, XI. 318688, die Fischkasten in der Spree, oberhalb des Mühlendamms 1888, also kurz vor ihrer Beseitigung.

10. Einige ältere Fischergewerks-Gegenstände, darunter zwei grosse zinnerne Weinkannen mit Ausgussrohr, von 1636, 5 Liter fassend, VI. 43512. Zwei silberne Schaubleche, IX. 4512, mit der Jahreszahl 1649, bezw. 1659, von dem verschollenen Willkommen-Pokal der Berliner Fischerinnung. Besonders inter­essant erscheint das Stammbuch der Berliner Fischerinnuug; ein dicker Folioband in Leder mit der eingepressten, verzierten und vergoldeten Inschrift:Renovatum das löbliche Fischer­gewerk; der Altmeister Johann Jakob Rahn. Anno 1752. Es enthält die ganze Folge der Altmeister vom Jahre 1636 an bis 1825. Alle Eintragungen sind in Frakturschrift mit künstle­rischer Verzierung der Initialen ausgeführt. Von 1690 an sind die Blätter auch farbig im Stil der jeweiligen Kunstrichtung ver­ziert. Von 1825 an ist dies Stammbuch in einem zweiten Bande fortgesetzt bis auf die 1870 er Jahre, in welchen der letztere der Innung abhanden kam.

5. Herr Oskar Micha hält sodann folgenden Vortrag:

Der Fisch- und Krebsmarkt im alten und neuen Berlin.

Verehrte Anwesende!

Unser so rühriger Herr Geheimrat Friedei verpflichtete mich bereits in diesem Sommer zu einem kleinen Vorträge in der Gesellschaft für Heimatkunde.

Wenn ich mein leichthin gegebenes Versprechen heute gern einlöse, so geschieht es in der Gewissheit, dass gerade dieser Kreis, welcher ja, alte Rückerinneningen an unser liebes Berlin so wert hält, sich auch für die Entwickelung des Fischmarktes in der alten Fischerstadt genug interessieren wird.

So viel ist gewiss, dass mit dem ersten Häuschen, das in Berlin oder Alt-Kölln erbaut wurde, auch der erste Spreefischer am Platze war.