14. (5. ordentl.) Versammlung des VI. Veieinsjahres.
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der Ost- und Nordsee zu uns. Aber das Misstrauen gegen solche Fische war schwer zu besiegen. Der Handel mit feinen Nordseefischen, wie Steinbutt, Seezunge war vorerst nur in den Händen weniger Delikatesshandlungen und es waren in dem damaligen Berlin recht wenig Abnehmer dafür.
Für Lachs aus der Ostsee, für Zander aus dem frischen Haff war die Nachfrage bedeutender und einige pommersche Firmen, namentlich M. Radmann, welches Geschäft noch heute als eins der ersten europäischen Fischgeschäfte in Berlin besteht, hatten den Winter über reichlich zu thun.
Für billige Fische, namentlich Dorsch und Schellfische, wollte sich der Absatz durchaus nicht heben.
Um diese wohlfeile, gesunde und gute Nahrung in Berlin einzuführen, etablierten die Norddeutschen Eiswerke unter dem Einfluss des Deutschen Fischerei - Vereins, sowie dessen damaligen Protektors, des Kronprinzen, ein Fischgeschäft.
Sie kamen mit ihren Eiswagen jeden Morgen auf jeden Berliner Wochenmarkt und verkauften Dorsch und Schellfisch mit 10 bis 20 Pfg. das Pfund.
Trotz dieser billigen Preise ging das Unternehmen aus Mangel an Zuspruch in die Brüche.
In der eben geschilderten Weise verlief und entwickelte sich das Fischgeschäft sehr langsam zu grösserer Bedeutung, bis am 3. Mai 1886 die ersten vier Berliner Markthallen eröffnet wurden, welche dem Handel einen grösseren Rahmen gaben und den wesentlichen Anstoss für die Höhe des jetzigen Fischhandels gaben.
Vorher jedoch hatte sich die Firma C. Lindenberg in der Mohrenstrasse etabliert und gab damit den Anstoss zum weiteren Ausbau feinerer Fischläden namentlich im Westen der Stadt.
Der verstorbene Stadtsyndikus Eberty, welcher sich vorzüglicher Weise um die Einrichtung unserer Markthallen verdient gemacht hat, richtete namentlich die Verkaufsstände für lebende Fische ‘ansprechend und sachgemäss ein. Er gründete auch nach Pariser Muster die Einrichtung der Verkaufsvermittler. Diese Einrichtung ist geschaffen, um dem ausserhalb wohnenden Absender den schnellen Verkauf an die Berliner Grosshändler zu erleichtern.
Ob das Prinzip sich für andere Handelszweige eignet, will ich dahingestellt sein lassen; eine grosse Bedeutung hat die Art des auktionsweisen Verkaufs aber gerade in lebenden Fischen erreicht und es ist nicht mir der städtische Verkaufs Vermittler, welcher auf den Wegen der Auktion grossen Umsatz macht, sondern auch in der Umgebung der Markthalle bestehen zwei ähnliche grössere Privat-Unternehmungen.