14. (5. ordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.
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Zu diesen lebenden Fischen gehören Hechte, Karpfen, Schleie, Aale, Zander, Plötzen und Weissfische, Blei, Aaländer und Rapen.
Im Einzelnen beträgt der Umsatz an lebendem Hecht .... 1 310 000 Mk. = 23 400 Zentner
Karpfen . . .
390 000
>5
= 6 000
Schleie ....
575 000
55
= 7 460
Aale.
580 000
55
= 6 820
5 ?
Zander ....
18 000
55
= 240
55
Plötzen . . .
110 000
55
= 3 665
5 >
Weissfische etc.
157 000
55
= 3140
Sa. 3 140 000 Mk. = 50 725 Zentner.
Heu ersten Platz nimmt, wie Sie sehen, der Hecht mit fast I 1 /;) Million Mark Umsatz ein. Der Hecht ist thatsächlich der wichtigste Fisch für den preussischen Fischer und auch für den Berliner Händler. Hecht wird das ganze Jahr über verlangt und erreicht namentlich zu den jüdischen Feiertagen hohe Preise. Der durchschnittliche Jahrespreis ist im Engroshandel pro Zentner 62 Mk. .
Nächst ihm rangiert in der Liste der Karpfen, der eigentliche Winterfisch. Wie Sie wissen, wird der Karpfen in Massen, namentlich in Lausitzer, böhmischen und schlesischen Teichwirtschaften gezogen.
Von den 6(X)0 Zentnern Karpfen, welche Berlin verbraucht, werden 4000 Zentner am Weihnachts-Heiligabend und Sylvester verbraucht. In letzter Zeit ist man eifrig bemüht, Karpfen auch in freien Strömen und Seen einzubürgern und zwar mit gutem Erfolge. Der in Berlin domizilierende Fischereiverein für die Mark Brandenburg hat in diesem letzten Herbst viele Zentner zweisömmeriger Karpfen in die Spree und Havel eingesetzt. — Der durchschnittliche Jahrespreis beträgt engros pro Zentner 66 Mk.
Dann kommt der Schlei mit 7460 Zentnern im Werte von 575 000 Mk., das heisst einem Durchschnittspreis von 78 Mk. pro Zentner. Dieser Fisch ist insofern interessant, als sein Wert fast mit jedem Jahr«? gestiegen ist. Die Fischesser sind dahinter gekommen, dass ein schöner Schlei namentlich in gewissen Jahreszeiten der Forelle an Schmackhaftigkeit und Zartheit des Fleisches recht nahe kommt.
Dieselbe Wahrnehmung haben schon viel früher die Feinschmecker gerade in Forellengegenden gemacht, denn Städte wie Quedlinburg, Braunschweig, Leipzig, Dresden, Chemnitz waren seit langer Zeit gute Abnehmer für Schleie und beziehen nocli heute grosse Posten von und über Berlin. Im Anfang des Sommers werden in Berlin bei knapper Anfuhr häufig genug 1,50 Mk. pro Pfund Schlei bezahlt, namentlich für 3- bis 1 2 pfundige Fische — sogenannte Portionsschleie.