Heft 
(1897) 6
Seite
432
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432 14. ( 5 . ordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.

Nun kommen die Aale, die mit 6820 Zentnern zu 85 Pfennigen pro Pfund nach dem Hecht rangieren und ihn im Preise um 23 Pfennige pro Pfund überragen.

Der Aal ist im Gegensatz zum Karpfen der eigentliche Sommerfisch. Er kommt sowohl auf den feinen Tisch wie auf den des kleinen Mannes. Bei dem ersteren im Gewicht von mindestens 1 Pfund, bei dem Arbeiter aber viel kleiner. Wenn die Familie eine Landpartie macht, so nimmt Mutter gern einen Topf mit grünen Aalen mit. Gefangen werden Aale in allen deutschen Strömen und vielen Seen trotzdem bezieht Berlin noch grosse Posten dänischer Aale über Stettin.

Nun kommt der Aufstellung nach der lebende Zander mit nur 240 Zentnern im Preise von 75 Mk. pro Zentner.

Der Zander ist eigentlich der König unserer märkischen Seen und würde einen viel höheren Preis erzielen, wenn ihm nicht der russische Seezander, auf den ich später komme, grossen Abbruch thäte. Der Zander ist ein äusserst empfindlicher Fisch und lebend nur aus der Um­gebung Berlins transportierbar.

Zum Schlüsse kommen Plötzen mit 3665 Zentnern zu 30 Mk. den Zentner und sämtliche anderen Weissfische zusammen mit 3140 Zentnern zu 50 Mk. den Zentner.

Die Plötze ist so recht der Fisch des kleinen Mannes und gebraten und gekocht ein gutes Essen. Stralsund liefert seit langem einen grossen Teil des Berliner Bedarfs an diesem Fisch.

Ausser diesen lebenden Flussfischen kommen noch 17 650 Zentner derselben Arten in trockenem Zustande auf den Berliner Markt. Die­selben werden uns von Ostpreussen aus den grossen masurischen Seen, aus den Haften u. s. w. geliefert. Der Durchschnittspreis für sämtliche Sorten betrug 34 Mk. pro Zentner.

Bevor ich dann auf die Seefische übergehe, muss ich die Zufuhr von russischem Zander besprechen. Dieselbe hat eine enorme Ziffer erreicht, nämlich 42 885 Zentner (ca. 2(K) Eisenbahnwaggons) zu 1 115 (MM) Mk. Diese Zander stammen aus dem Don und der Wolga, Rostow und Astrachan sind die Handelsplätze. Der weitaus grösste Teil dieser Zander kommt in gefrorenem Zustande zum Versand.

Die Qualität ist eine meist recht gute und da der Zander zu den feinen Fischen gehört und fast immer recht billig ist, so ist er oft genug der gute Nothelfer für andere fehlende Fischsorten.

Wir kommen nun zu den Seefischen, für welche eine Gesamtmenge von 95 2(M) Zentnern im Werte von 2 285 OCX) Mk. angegeben wird. Dies macht einen Durchschnittspreis von 24 Mk. pro Zentner aus.

Im Einzelnen hat Herr Kretschmer den Durchschnittspreis für die einzelnen Sorten wie folgt berechnet: