14. (5. ordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.
433
Lachs*) . .
. . . 105
Seezunge
... 91
Steinbutte .
... 71
Heilbutte
... 30
Kleist . . .
... 21
Schellfisch .
. . . 16
Dorsch . .
... 13
Scholle . .
. . . 12
Kabeljau
. . . 11
Flunder . .
... 9
5 ?
5)
Wenn Ihnen, ineine Damen, diese Preise niedrig- erscheinen gegen die Preise, welche Sie oft zu zahlen hatten, so ist der Grund dafür erstens der, dass die billigsten Preise stets bei sehr grossen Anfuhren Platz greifen, das heisst, bei Massenfängen, welche nur kurze Zeit andauern. Diese Massenfänge wirken natürlich erheblich auf die ermittelte Durehschnittsziffer.
Ferner habe ich gerade bei der Berliner Hausfrau erfahren, dass dieselbe nicht gern das kauft, was reichlich da ist und billig offeriert wird, sondern die Dame macht sich bereits zu Hause ihren Plan, welchen Fisch sie kaufen wird. In diesem Umstand liegt ein nicht
kleines Hindernis für den billigen Detailverkauf. Der Umsatz an Seelischen steht ausserordentlich zurück gegenüber den anderer Grossstädte wie London, Paris, aber auch das kleinere Hamburg verzehrt verhältnismässig viel mehr Seelisch als Berlin.
Die Ausdehnung unserer Seefischerei hat aber seit den letzten 15 Jahren einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die Seglerfahrzeuge, welche von den verschiedensten Häfen ausgehen, sind an Zahl nicht geringer geworden, aber es sind bereits über 100 Dampfer in der Nordsee hinzugekommen, welche nur Fischfang betreiben. Diese Dampfer haben ihre Reisen längst bis zu den Isländischen, auch von England und Frankreich, sowie Skandinavien aufgesuchten Fischgründen ausgedehnt. Berlin braucht alter von diesen Nordseefischeu noch viel zu wenig.
Dass aber ein starker Konsum von Fischnahrung herbeizuführen ist, bewiesen uns 1890 die Fischkosthallen in der Berliner Gewerbe- Ausstellung.
Dieselben verkauften an gewöhnlichen Wochentagen 10—20—30 Zentner Fische, an Sonntagen 40—50 Zentner und am zweiten Pfingstfeier- tage wurde sogar ein Quantum von 116 Zentnern Fischen verbraucht. Trotzdem die reichliche Portion Fische für 30—50 Pfennige verkauft wurde, machte der Unternehmer der Fischkosthalle, der stets eifrige
deutsche Seefischerei-Vei’ein Hannover ein gutes Geschäft dabei.
*) Lachs ist sowohl Fluss- als Seefisch, wird aber hier zu den Seelischen gerechnet