15. ( 6 . ordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.
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Akademie und zur Hebung der Industrie auszunutzen, erscheint beiden nicht befremdlich, wie sie denn auch auf maschinelle Erfindungen sorgfältig achten. Auch ein Monopol auf Herstellung von Scheidewasser wurde als Beitrag zu den Unterhaltungskosten des Instituts ins Auge gefasst und der Seidenbau zu dein Zweck wirklich betrieben.
Einen Kommentar zu diesen Briefen giebt Harnack nicht, weil ihn die spätere Geschichte der Akademie bringen wird. Bis zu ihrem Erscheinen verweist er auf die mit „grosser Sachkunde“ gearbeiteten Anmerkungen in dem zweiten Band unseres Archivs, die alles Wesentliche erklären und besonders über die in Betracht kommenden Personen Auskunft geben.
(\ Der Obmann des Ausschusses, Herr Geheimer Baurat und Provinzial-Konservator Blutli:
Zur Denkmalpflege in der Provinz Brandenburg.
In einer am 15. Dezember d. J. unter dem Vorsitze des Herrn Oberpräsidenten Dr. von Achenbach im Landesliause der Provinz abge- haltenen Sitzung der Provinzial-Kommission für die Denkmalpflege in der Provinz Brandenbnrg wurde eine Mitteilung des Herrn Ministers für die geistlichen etc. Angelegenheiten über den gegenwärtigen Stand der Inventarisation der geschichtlichen Denkmäler in den einzelnen Provinzen des Preussischen Staates und in anderen Staaten des Deutschen Reiches zur Kenntnis gebracht. Danach ist diese Arbeit, soweit sie bisher nicht abgeschlossen war, überall im erfreulichen Fortschreiten begriffen und es ist seit der zuletzt in der Nummer 81) des Deutschen Reichs- und Königlich Preussischen Staatsanzeigers im Jahrgang 1895 gegebenen Übersicht über den Stand dieser Arbeiten, in einzelnen Gebieten die Inventarisation vollendet, in der Mehrzahl durch das Erscheinen neuer Hefte bezw. Bände gefördert worden.
Nach dem Berichte des Provinzial-Konservators Geheimen Baurath Bluth haben die infolge des vorjährigen Beschlusses der Provinzial- Kommission auf die Gewinnung von Mitteln für die Wiederherstellung der aus dem XIV. Jahrhundert stammenden St. Gertraud-Kapelle zu Soldin gerichteten Bemühungen nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Zu den auf 2800 Mk. veranschlagten Kosten, wovon 800 Mk. auf die bauliche Instandsetzung und 2000 Mk. auf die Restauration der Kapelle in ihren Architekturteilen entfallen, haben die städtischen Behörden nur einen Beitrag von 400 Mk. zugesagt, während die Domkirchengemeinde Soldin, obwohl auch sie die Restauration als wünschenswert und den Denkmalswert der Kapelle anerkannte, jeden Beitrag hierfür unter Hinweis auf ihre beschränkten Mittel ablehnte, ja sogar einen früher von ihr zugesagten Beitrag zurückzog, weil die an diese Bewilligung geknüpften Voraussetzungen nicht in Erfüllung gegangen seien. Untei