15. (0. ordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.
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Master besetzten Obergewänder zu erkennen, sodass auch diese Bilder, für welche neue Entwürfe unter Beachtung der Reste derselben, sowie der Formen und Farben bei den Bildern im Langhause aufzustellen wären, sich ergänzen lassen. Sowohl im Chore wie im Langhause finden sich vielfach Weihekreuze vor.
Die Laibungen der Fenster bezw. der Fensternischen sind, wie dies an den Chorfenstern, soweit der ursprüngliche Putz noch vorhanden, ersichtlich ist, in gleicher Höhe, wie die Wandgemälde, mit langgezogenem Rankenornamente in schwarzer Konturierung mit grünem Blatt- und Stielwerk bemalt und mit roten Blumen besetzt.
Die Rundsteine der Dienste sind in ihrer Höhe von ca. 30 cm durch I ugen geteilt und auf der Cylinderfläche der einzelnen Rundsteine mit einem Muster teils in Vierpassform, teils in spiralförmigen Bändern in tiefblauer Farbe bemalt gewesen.
Der malerische Schmuck, welcher im Langhause einen zusammenhängenden Cyklus von Gemälden bildet, muss den erhebenden Eindruck des in edlen und schönen Verhältnissen aufgeführten Kirchenraumes noch wesentlich gesteigert haben. Sowohl zur Wiedererlangung dieser Wirkung, als auch im Interesse der Denkmalpflege, sowie der Kunst und der Kunstforschung hat es der Provinzial-Konservator bei seiner Begutachtung dem Herrn Kultusminister als Aviinschenswert bezeichnet, dass diese Gemälde erhalten bezw. ergänzt und wiederhergestellt werden und umsomehr, als ähnliche hierfür in gleicher Weise sich eignende Wandmalereien in der Mark Brandenburg bisher nicht kekannt geworden •sind. Es darf gehofft werden, dass die zu diesem Zwecke erforderlichen Mittel von ca. 4500 Mk. von dem Herrn Kultusminister werden bewilligt werden.
Der Marienberg (Harlunger Berg) bei Brandenburg, welcher seit den siebziger Jahren das schöne den in den Kriegen von 1863 bis 1871 gefallenen märkischen Kriegern gewidmete Denkmal von Hubert Stier trägt, ist in geschichtlicher Beziehung von besonderer Bedeutung, weil auf ihm das 1163 von Pribislav zerstörte wendische Triglav-Heiligtum und darauf die von diesem Fürsten zu Ehren der heiligen Jungfrau errichtete Wallfährtskapelle ihren Platz hatte, welcher vom Markgrafen Friedrich II. von Hohenzollern die Schwanen-Ordenskapelle angefügt wurde. Seit einigen Jahren finden am Fusse dieses Berges Abgrabungen zur Gewinnung von Kies und Sand statt und es ist zu befürchten, dass derselbe hierdurch in seinem Bestände geschädigt und andrerseits, dass durch die zunehmende Bebauung an den zu dem Berge führenden Strassen der Blick auf das Denkmal beeinträchtigt wird. Nach dem Berichte des Provinzial-Konservators haben die bisher stattgehabten Abgrabungen für 4en Bestand des Berges noch keine Nachteile herbeigeführt, aber er erachtet es für notwendig, dass auf Massnahmen hingewirkt werde, welche