Heft 
(1897) 6
Seite
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15. (6. ordentl.') Versammlung des VI. Vereinsjahres.

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Zur Beratung der von der Provinzial-Kommission für die Denkmal­pflege in der Provinz Hannover aufgestellten Leitsätze betreffs der Kar­tierung der vor- und frühgeschichtlichen Altertümer, wurde ein Unter­ausschuss, bestehend aus den Herren: Geheimer Regierungsrat Friedei, Professor Jentsch zu Guben und Architekt Walle gewählt.

Nach dem weiteren Berichte des Provinzial-Konservators geht die unter der Oberleitung des Geheimen Regierungsrates von Tiedemann zu Potsdam in Ausführung begriffene Restauration der Klosterkirche zu Zinna ihrer Vollendung entgegen. Der Innenraum dieser in romanischem Stile ausgefiihrten Basilika ist schon jetzt, obwohl die Arbeiten noch nicht vollendet sind, von ungemein imponierender und erhebender Wirkung. Zu wünschen wäre, dass zur Steigerung dieser Wirkung eine Ausmalung der Chornische ausgeführt würde.

Der in deutscher Renaissance ausgeführte Ostgiebel, sowie das in Barockformen hergestellte Portal am Schlosse zu Lübben sind im Laufe des .Jahres einer Restauration unterzogen worden.

Ebenso sind die durch ihre Schönheit berühmten beiden mittel­alterlichen Thortürme zu Königsberg N.-M. mit einem Kostenaufwande von 10 500 Mk. wiederhergestellt worden.

Für die Erhaltung der mittelalterlichen Stadtmauern zu Kyritz und Mohrin, sowie der als Ruine daliegenden Festung Oderberg der Bärenkasten genannt ist der Provinzial-Konservator mit Erfolg ein­getreten. Die Bemühung desselben um die Wiederherstellung der an die Hairptkirche zu Sorau in barocken Formen angebauten Promnitzschen Gruftkapelle und der in derselben angebrachten Wand- und Decken­gemälde, sowie der darunter befindlichen Gruft und der darin aufge­stellten verfallenen Särge haben bisher noch zu dem erwünschten Er­gebnisse nicht geführt und ebenso ist es noch nicht gelungen, die Restauration eines schönen, aber sehr beschädigten Epitaphs der Prom­nitzschen Familie in dieser Kirche herbeizuführen. Die Provinzialkom­mission beauftragte den Provinzial - Konservator, die Ausführung dieser Hestaurationsarbeiten weiter zu verfolgen.

Der letztere gab sodann eine Übersicht von denjenigen Begut­achtungen und Belichten, welche er hinsichtlich der Erhaltung und Pflege von Denkmälern im Aufträge des Herrn Kultusministers, sowie auf Requisition der Königlichen Regierungen zu Potsdam und Frank­furt a. 0. erstattet hat.

An älteren bisher nicht bekannten Denkmälern wurden eine An­zahl im Laufe des Jahres ermittelt. Darunter eine, jetzt als Korn­speicher benutzte, dem XII. Jahrh. angehörende in Granitqnadern er­baute Kirche, deren halbrunde Apsis mit einer Kalotte überwölbt ist. Eine an der Umwehrungsmauer um das Schloss und die Kirche zu Dobrilugk aufgestellt gewesene, arg beschädigte Sandsteinfigur, eine