16. (10. ausserordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.
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im Backsteinbau und dadurch eine gewisse künstlerische Verwandtschaft in den Formen angestrebt. Der Schmuck im äusseren beschränkt sich auf eine reichere Behandlung des Blattwerks in Stein und Thon, und zwar unter direkter Anknüpfung an die Formen der heimatlichen Flora. Als Wahrzeichen der Gemeinde ist an der Giebelwand des Orgelhauses die Saudsteinfigur des Drachentöters angebracht, während im Hauptportal eine Christusgestalt den „Mühseligen und Beladenen“ sich zuwendet.
Eine reiche Symbolik zeigt das Innere der Kirche auf, und auch hier ist eine Behandlung des der nordischen Flora entlehnten Ornaments in Holz, Eisen und Thon, in Malerei und Mosaik erfolgt. Der lutherischen 1 radition entsprechend ist das Chor als Abendmahlsraum ausgebildet und reich geschmückt mit Symbolen und Gestalten der heiligen Geschichte. Der aus politurfähigem weissen Kalkstein hergestellte Altar mit seinen vergoldeten Arabesken und Friesen aus venetianischem Glasmosaik deutet in allen seinen 'feilen auf den Opfertod des Erlösers hin. Hier sind zur Darstellung gebracht die vier alttestamentarischen Opfertypen: Abel, Isaak, Aron und Melchisedek, welche das mittlere Reliefbild: das von Jesu selbst eingesetzte Abendmahl, umgeben. Darüber erhebt sich das vollbrachte Opfer: Christus am Ki’euze; zu seinen Füssen zwei weibliche symbolische Engelsgestalten, die trauernde und die in froher Hoffnung aufblickende Christenheit darstellend.
Die in Leder getriebene Altarbekleidung zeigt den Pelikan mit seinen düngen (in altchristlicher Symbolik die sich opfernde Liebe des Erlösers). Inmitten des Chores steht der erhobene Christus, inild und versöhnend, aber in der alles Irdische überragenden göttlichen Hoheit; umgeben von den vier in Stein gemeisselten Evangelisten mit ihren Symbolen, und von den in Glasmosaik ausgeführten zwölf Aposteln, mit den überlieferten Märtyrersymbolen. Vom Scheitel des Gewölbes blickt •las „Auge Gottes“ herab. Ebenfalls in Mosaik aüsgeführt erscheinen >ni Triumphbogen die Brustbilder der grossen Propheten, darunter in plastischer Steinausführung die Standbilder von Moses und Johannes den läufer. Die unteren Schrägen des Triumphbogens enthalten die Darstellungen des Glaubens, in Gestalt der begnadigten Sünderin, und der Ei ehe, den barmherzigen Samariter darstellend.
Der Fussboden des Chores und der Mittelgang sind in echtem Stiftmosaik hergestellt; die Mitte des Altarteppichs enthält eine Darstellung der Welt: die Sonne mit den vier Mondzeiten, in deren Umgebung die althistorischen vier Elemente in Medaillons angebracht sind. Eine alte Auffassung des Himmelsgewölbes enthält der den Altar umgehende Fries des Fussbodens.
Die Kanzel, rechts vom Altar, ist ebenfalls aus weissein Kalkstein gefertigt und mit Mosaiken durchzogen; ihren figürlichen Schmuck bildet