Heft 
(1897) 6
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17. (7. ordentl.) Versammlung des VI. Vereinsjalires.

hierbei an die in Nordafrika häufig gegessenen Schnirkelschnecken Helix dupotetiana, II. cirtae, II. lactea denken und ich will gleich hierbei, mit einem Sprunge in die Eroberungs-Geschichte Algiers in den dreissiger Jahren d. J., anschliessen, dass es eine in ungeheurer Häufig­keit in Algerien vorkommende Sclmirkelschnecke, die erwähnte Helix dupotetiana war, mit welcher sich das französische Expeditionsheer auf dem Rückzug von Mascara vor dem Hungertode schützte. Ob nord­deutsche Soldaten dies wohl fertig bekommen haben würden? (Moritz Wagner, Reisen in Algerien, Ed. v. Martens, Die klassischen Couchylien-Namen, in Wiirttemb. naturwiss. Jahreshefte 1800. S. 1 99.)

c) Die Hörner sollen die Erfinder der Schneckengärten sein. Meierotto, Ueber Sitten und Lebensart der Römer in den verschiedenen Zeiten der Republik. 3. Aufl. Berlin 1814 sagt S. 252:Fulvius Ilirpinus legte zuerst Schneckengeliege an; er fütterte sie mit Sapa und Korn und machte sie dadurch so gross, dass ein einzeln Schneckenhaus 80 Quadrantes oder 20 Sextarios fasste, das macht nach unserm Muss 20 Quartier. Plin. 0, 50.

Becker im Gallus, 3. Aufl. von Rein, 1803, III, 30 führt dies weiter aus:Die Schneckengehäge (cochlearia) befanden sich meistens auf kleinen schattigen Inseln, die sogar mit künstlichem Tliau befeuchtet wurden (mann facere oportet roscidum). Yarro r. r. III, 54 behandelt ausführlich die Zucht und Pflege. Plin. h. n. IX, 50, 82. Cochearum vivaria iustituit Fulvius Ilirpinus in Tarquiniensi, paullo ante civile bellum distinctis quidem generibus eorum, separat im ut essent albae, <[iiae in Reatino agro nascuntur, separatiin Ulyricae, quibus magnitudo praecipua, Africanae tjuibus foecunditas, Solitanae quibus nobilitas. Ed. v. Martens a. a. O. S. 199 hält die erstgenannten bei Reate (jetzt Rieti an der neapolitanischen Grenze) vorkommenden Landschnecken für Helix carseolana, die grossen illyrischen für Helix ligata (= H. secernenda). Andere essbare Schnecken bei Plinius VIII, 39, (59) und XXX, 0 (15) deutet Ed. v. Martens auf Helix aperta, Helix muralis mit ihren Verwandten, ferner auf II. vermiculata, vari- abilis und II. mazzullii Jan., eine nahe, aber grössere Verwandte von H. adspersa auf Sicilien.

d) Die Süsswasser-Muscheln anlangend, so ist nachzutrageii, dass unsere grossen Anodonten - Schalen im nördlichen Frankreich zum Abnehmen der Milch (Abralnneu) dienen. Ed. v. Martens a. a. O. 8. 252. Nach Mitth. des Prof. Dr. Ed. Martens werden noch jetzt im Neapolitanischen und auf der Balkan-Halbinsel Unionen und Anodonten verspeist.

e) Die Süsswasser-Scluiecke, welche Prof. Paul Aschersou in der Oase Farafreh in der Wüste Saharah verspeist hat und die Prof- Dr. von Martens nach gefl. Mitteilung vom 25. v. M. in den Sitzungs-