Protokoll der 17. (7. ordentlichen) Versammlung des X. Vereinsjahres.
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Das mit grossen Mülien und Kosten hergestellte, zuverlässige Verzeichnis ist für jeden, der sich mit der brandenburgischen Heimatkunde beschäftigt, ein zuverlässiger Führer und Auskunftserteiler. Wir wünschen dem höchst dankenswerten gemeinnützigen Unternehmen noch recht viele Ausgaben.
X. „Die Königsberger Kriegsschuldobligationen. Ein Beitrag zur Geschichte der Königsberger Kriegsschuld von Adolf Schaff, Stadtrat und Stadtkämmerer zu Königsberg i. Pr. Festschrift des Magistrats der königlichen Haupt- und Residenzstadt Königsberg zu der am 8. Dezember 1901 vorzunehmenden Vernichtung der letzten Kriegsschuldobligationen. Mit einer Lichtdruck-Tafel. Als Manuskript gedruckt.“ Königsberg (Pr.), Königsberger Allgemeine Zeitungs-Druckerei. 1901. — 53 S. folio.
In den Jahren der Prosperität thut man wohl, sich gelegentlich auch der magern, in Zeiten des Glücks sich des Unglücks zu erinnern. Mit solchen Gefühlen möge man die interessante Schläft, welche das Märkische Museum der Güte des Königsberger Magistrats verdankt, in die Hand nehmen. Wir haben nahezu ebenso schwere Zeiten während der aussaugenden Zwingherrschaft der Franzosen von 1806 bis 1812 durchgemacht und ich denke mit einem gewissen patriotischen Unwillen daran zurück, wie noch vor wenigen Jahren auf den gedruckten Steuer- zettelu der berlinischen Nachbarkreise Teltow und Nieder-Barniin die zu erhebende „Franzosen-Steuer“ stand. Gleich den Königsbergern haben nicht minder wir Märker es 1871 empfunden, dass diese durch ihren blossen Namen demütigende Steuer auch nach der Niederwerfung Frankreichs und der Erhebung der mehren Milliarden französischer Kriegskontribution schlankweg weiter erhoben wurde. Was würde uns von neuem in unserer Heimat bevorstehen, wenn wir in einem uns hoffentlich für alle Zeit ersparten Kriegszweikampf den kürzern zögen ?
XI. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Fortgesetzt von Dr. Moriz Heine, Dr. Hermann Wunderlich Dr. Karl von Balider, Dr. Rudolf Hildebrand, Dr. Matthias Lexer, Dr. Karl Weigand und Dr. Ernst Wülcker.
Ich bin in unseren Kreisen kürzlich ersucht, über den Fortgang und Abschluss dieses für unsere hochdeutsche Sprache grundlegenden Werks, das nebenher gesagt in Bezug auf die Altertums- und Volkskunde eine wahre Fundgrube der Belehrung auch für unsere heimatkundlichen Forschungen darstellt, eine Mitteilung zu machen. Dem Namen nach kennt jeder gebildete Deutsche das grossartige Nationalwerk; in die Hand genommen haben es aber nur verhältnismässig wenige. In Privatkreisen ist es wegen seiner Kostspieligkeit nur selten zu finden und viele Bände wurden und werden in den öffentlichen Bibliotheken fest-