Heft 
(1902) 11
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18. (11. ausseroidentl.) Versammlung des X. Vereinsjahres.

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ostpreussische Flickerpuppe vor. Dock ich wollte nur das Ende an den Anfang knüpfen. Ich könnte nun mit den Kindern in Danzig sagen:Ich nehme meine Puppe und gehe nach Hause! Das bezieht sich aber auf Verstimmung und böswillige Trennung; und ich hoffe doch, dass wir nachher noch recht vergnügt beisammen sein werden.

18. (n. ausserordentl.) Versammlung des X. Vereinsjahres.

Montag, den 3. Februar, 1272 Uhr.

Besichtigung des Pergamon-Museums.

Um das kürzlich eröffnete Königliche Pergamon-Museum in Augenschein zu nehmen, hatte sich eine sehr zahlreiche Versammlung in den Räumen desselben eingefunden und wurde von Herrn Privat­dozenten Dr. Pernice als dem Stellvertreter des behinderten Dirigenten Herrn Professor Dr. Hermann Winnefeldt freundlichst empfangen.

Der I. Vorsitzende Geheimrat Friedei leitete die Versammlung mit ungefähr folgenden Worten ein. M. D. u. H.! Von Pergamon, jetzt Bergoma in Klein-Asien, bis Berlin ist ein weiter Weg und so auch vom Pergamon-Museum und den pergamenisclien Altertümern bis zu unserer Brandenburgs und deren Forschungsgebiet. Es sind aber doch mehrere Vermittelungsbrücken vorhanden. Einmal hält es die Brandenburgs mit dem altklassischen Wort: nihil liumanum a me alienum puto, das heisst in freier Übertragung: unsere Gesellschaft nimmt an allen neueren wichtigen Erscheinungen und Einrichtungen, insonderheit an allen neuentstehenden Museen und Sammlungen regen Anteil. Dann liegen aber in der That für uns ältere Berliner seit lange schon Anknüpfungspunkte und Beziehungen zu den pergamenisclien Altertümern vor. Wir entsinnen uns noch sehr wohl, wie im Jahre 1885 auf dem sogenanntenfeuchten, seither aberklassisch genannten Dreieck des fiskalischen Ausstellungsparks in Moabit von den Bauräten Kyllmann und Heyden ein imposanter Bau aufgeführt war, welcher in den wirklichen Grössenverhältnissen die Fassade und Vorhalle des auf Kosten des Deutschen Reichs in Griechenland ausgegrabenen Tempels des Zeus Panhellenios zu Olympia wiedergab. Durchschritt man die Vorhalle, so entwickelte sich in einem halbrunden Anbau als Pano­rama ein von den Malern Kips und Koch gemaltes Kolossal­gemälde, eine ideale Landschaft mit dem alten Königssitz