60
19. (8. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.
den wir auch in der Brandenburgs wegen seiner erfolgreichen Forschungen im geologischen Heimatsgebiet schätzen und öfters zitiert haben, führt die Nichtnachweisung von Gletscherschrammen und dergl. mit Recht auf die leichte Löslichkeit des Gipses zurück.*) Damals bot mir bereits der Orts Vorsteher von Sperenberg aus dem ihm gehörigen Bruch einen Gips-Block für das Museum an, welcher in ähnlicher Weise teils kessel- teils röhrenartig ausgehöhlt bezw. durchlöchert war, wie der Ihnen heut in der Photographie vergegenwärtigte. Herr Mundt hat die Güte gehabt, diesen interessanten, einige hundert Centner schweren Block ebenfalls dem Märkischen Museum anzubieten und ich habe die Absicht, diese Gabe unter der Voraussetzung, dass die Be-
'•rO"»,
7
mm
7L.
förderung nicht zu schwierig und die Kosten nicht zu hoch sind, anzunehmen. In den Röhren dieses Blocks wie überhaupt in den ander-
*) Strudellöcher aus der Eiszeit in der Umgegend von Berlin waren bisher nur von den Rüdersdorfer Kalkbrüchen bekannt. Dr. M. Fiebelkorn ist es jetzt gelungen, solche auch in den Gipsbrüchen von L. Mundt in Sperenberg nachzuweisen. Sie befinden sich an der Oberfläche des Gipslagers, eins dicht neben dem andern und haben eine fischreusenähnliche Gestalt. Die Scheidewände zwischen ihnen sind meistenteils glatt abgeschliffen. Das Innere ist mit Mergel angefüllt, der das Gipslager unmittelbar überlagert. Gletscherschrammen konnten nicht nachgewiesen werden, was naturgemäss auf die leichte Löslichkeit des Gipses in Wasser zurückzuführen ist. Tägl. Rundschau 5. 2. 1902.