19. (8. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.
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weitigen Strudel-Kesseln und -Röhren fanden wir damals als Ausfüllung Teile des diluvialen Sandmergels, der ebenfalls ein Niederschlag der Gletscherzeit, den anstehenden Gipsfelsen überlagert. Die vorstehende Abbildung ist eine Reduktion der von Herrn L. Mundt gespendeten Photographie auf deren halbe Grösse.
Was die stratigraphische Stellung anlangt, so ist das Gipslager von Sperenberg älter als der triassische Muschelkalk und der Röt von Rüdersdorf und wird es der Zechsteinformation zugezählt, mit einigem Vorbehalt, da es versteinerungsleer ist, also Leitfossilien fehlen, was wiederum damit zusammenhängt, dass in den chemischen Niederschlägen, aus denen das Gipslager entstand, sich kein organisches Leben erhalten oder neubilden konnte. Unter dem Sperenberger Gips liegt vortreff- liches Steinsalz, welches bei den Bohrarbeiten im September 1871, nachdem man das Bohrloch bis etwa 1272 Meter gestossen, noch nicht bis zum Liegenden durchteuft war, eins der mächtigsten Salzlager, leider bislang ohne besonderen Nutzen und deshalb nicht ausgebeutet, .weil wir Steinsalz in Nord-Deutschland bereits im Überfluss besitzen. Vergleiche meine Schrift: Einteilungsplan der Geologischen Abteilung des Märkischen Museums. 4. Ausgabe Berlin 1887, S. 14.
Vlla. Brandenburgisches Forstbotanisches Merkbuch. Das Forstbotanische Merkbuch für die Provinz Brandenburg hat die Brandenburgia als heimatkundliche Gssellschaft von Anfang an, nachdem meinerseits das vom Direktor des Westpreussischen Provinzial- Museums Professor Dr. Conwentz verfasste ausgezeichnete Merkbüchlein für Westpreussen vorgelegt und besprochen worden ist, von Anfang an lebhaft interessiert. (Vgl. Brandenburgia IX S. 18 ff.) Gebührendermassen hat der uns befreundete Botanische Verein der Provinz Brandenburg die Sache in die Hand genommen und den nachfolgenden Entwurf, den wir zur Beherzigung unserer Mitglieder gern auch unsererseits veröffentlichen, erlassen.
„Wie Sie aus den beifolgenden Fragebögen ersehen, ist der Botanische Verein der Provinz Brandenburg damit beschäftigt, Material zur Herausgabe eines Forstbotanischen Merkbuches zu sammeln. Einer Anregung Ihrer Excellenzen des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten und des Herrn Oberpräsidenten Folge leistend, hat er sich entschlossen, zunächst nach dem Vorgänge West- und Ostpreussens eine Aufzählung aller in unserer Provinz noch erhaltenen bemerkenswerten Bäume und Sträucher zu geben. Im weiteren will er damit eine Namhaftmachung solcher Lokalitäten und Standorte vereinen, die sieh durch seltene oder besonders charakteristische Pflanzengemeinschaften (Formationen) auszeichnen. Zweck des herauszugebenden und in etwa 2 Jahren fertig zu stellenden Bnches soll sein, die botanischen Naturdenkmäler der Mark gleichsam zu inventarisieren, damit einerseits die Aufmerksamkeit der Naturfreunde auf sie gelenkt, andererseits