Heft 
(1902) 11
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19. (8. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.

ihnen nach Möglichkeit Schutz gegen Vernichtung durch die immer mehr fortschreitende Bodenkultivierung gewährt wird.

Die beiliegenden Fragebögen, deren Verteilung auf Verfügung des Herrn Oberpräsidenten von den Landratsämtern in die Hand genommen werden wird, sollen nur das Material für eine Aufzählung der seltenen, aussergewöhnlich alten und grossen oder sonstwie durch abweichenden Wuchs auffälligen Bäume und Sträucher der Mark liefern, und zwar sind, den Ver­hältnissen Rechnung tragend, die auf weissem Papier gedruckten, ausführ­licheren Fragebögen für die Forstbeamten der Provinz, die auf rotem Papier gedruckten für die Gemeindevorsteher, Lehrer, Pfarrer, Gutsbesitzer u. s. w. bestimmt.

Um die einlaufenden Antworten auf ihre Richtigkeit prüfen zu können, um namentlich eine Entscheidung zu treffen, ob die uns namhaft gemachten Bäume bezw. Sträucher wirklich eine Aufnahme in dem Forstbotanischen Merkbuch verdienen, bedarf der Verein einer wirksamen Mitarbeit aller seiner botanisch geschulten Mitglieder, namentlich auch' derjenigen, welche ausser­halb Berlins in den verschiedenen Kreisen der Provinz wohnen. Bereits hat eine grössere Anzahl von Herren, die zu einer Kommission zusammengetreten sind, die Verpflichtung übernommen, die aus gewissen Teilen der Provinz einlaufenden Antworten in den Fragebögen dadurch einer Kontrolle zu unter­ziehen, dass sie sich an Ort und Stelle von der Wahrheit und dem Werte der gemachten Angaben überführen.

Der Vorstand des Botanischen Vereins erlaubt sich hiermit die Anfrage, ob auch Sie, hochgeehrter Herr, bereit wären, zur Förderung des Unter­nehmens nach besten Kräften beizutragen, sei es durch Übernahme von Nachprüfungen, sei es durch direkte Angaben über bemerkenswerte Bäume und pflanzengeographisch interessante Lokalitäten (Brüche, Fenne, sogenannte pontische Hügel, Waldparzellen u. s. w.) Ihres Kreises. Wir bemerken dazu, dass die durch etwaige kleine Reisen entstehenden Kosten vom Botanischen Verein getragen werden, ebenso dass er gern bereit ist, für photographische Aufnahmen hervorragend merkwürdiger Bäume eine Entschädigung zu zahlen.

Einer möglichst umgehenden, geneigten Antwort entgegensehend> zeichnen mit vorzüglicher Hochachtung im Namen des Vorstandes des Bo­tanischen Vereins der Provinz Brandenburg und der Kommission zur Heraus­gabe eines Forstbotanischen Merkbuches: Prof. Dr. P. Ascherson, Prof. Dr. G. Volkens, Prof. Dr. K. Schumann.

Fragebogen A.

Um in einemForstbotanischen Merkbuch eine von Ihren Excellenzen dem Kultusminister und dem Oberpräsidenten angeregte Auf­zählung der in der Provinz Brandenburg vorkommenden seltenen, besonders hohen und dicken und der irgendwie durch Wuchs oder eigenartige Laub­bildung auffälligen Bäume geben zu können, kommt es darauf an zu wissen, ob in dem Ihrer Beaufsichtigung unterstehenden Walde bezw. Gelände Bäume oder Sträucher vorhanden sind, die

1. in der Provinz entweder im Aussterben begriffen erscheinen oder selten sind, wie Flatterrüster, grossblättrige Linde, Ahornarten, wilde