19. (8. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres. 69
Nach Überschreitung der Ringbahn verlässt der Zug die bei der Hinfahrt benutzte Bahn und fährt von der Südspitze des Anschlussdreiecks durch die südliche Seite desselben unmittelbar nach der Ostspitze des Anschlussdreiecks. An der Südspitze wird der höchste Punkt der Hochbahn erreicht, dessen Schienenhöhe etwa 13 m über der Strasse und 20 m über der Schienenhöhe am Zoologischen Garten liegt. Bemerkenswert ist bei der Durchfahrung der Südseite des Anschlussdreiecks die verschiedene Höhenlage der beiden Gleise, welche in entgegengesetzter Richtung zu einander fallen und steigen.
An der Ostspitze des Anschlussdreiecks fährt der Zug zunächst an dem Kraftwerk der Hoch- und Untergrundbahn vorüber. In den verschiedenen Stockwerken des Gebäudes sind unten im Keller die Rohrleitungen, dann im Erdgeschoss die Dampf- und Dynamomaschinen, darüber in einem Zwischengeschoss die Rauchzüge und Aschenkanäle, darüber im Obergeschoss die Dampfkessel und endlich unter dem Dach die Kohlenbehälter untergebracht. Im Zusammenhänge mit dem Kraftwerk steht ein neu errichtetes Haus an der Ecke der Trebbinerstrasse und des Tempelhofer Ufers, welches in ähnlicher Weise durchfahren wird, wie das durchschlitzte Haus an der Lutherkirche. Beim Verlassen des durch dieses Haus gebildeten Thorbogens übersetzt die Bahn das Tempelhofer Ufer und dann in einer einzigen Spannweite gleichzeitig den Kanal und die Anhalter Bahn. Es befinden sich an diesem Punkte vier Verkehrswege übereinander; die Wasserstrasse, die Uferstrasse, die Anhalter Eisenbahn und die Hochbahn. Nach der Überschreitung der Anhalter Eisenbahn fällt die Hochbahn steil ab bis zur Haltestelle Möckernbrücke. Der Zug fährt nunmehr längs des Kanals bis zur Haltestelle Hallesches Thor, welche auf dem gerade hier ausnahmsweise schmalen Uferstreifen aufgebaut werden musste und aus dieser Veranlassung eine eigenartige Gestaltung bekommen hat. Es bietet sich beim Halleschen Thor ein reizvoller Blick auf das lebhaft bewegte Verkehrsbild der Friedrich- und der Belle-Alliancestrasse, auf den Blücher-Platz und den Belle-Allianee-Platz.
Am Sedanufer schwenkt die Bahn vom Kanalufer ab in die Mitte der Gitschinerstrasse, in welcher die Haltestelle Prinzenstrasse liegt. Am Ende der Gitschinerstrasse kreuzt die Bahn den Luisenstädtischen Kanal und das Wasserthorbecken. Man erblickt über die Wasserfläche hinweg einerseits die Michaelkirche und andererseits die Garnisonkirche auf dem Kaiser Friedrich-Platz.
Mit einem Gegenbogen gelangt die Bahn in die Skalitzerstrasse und weiterhin nach dem Kottbuser Thor. An diesem Punkte, an welchem acht Strassen zusammenlaufen, ist eine Haltestelle (Kottbuser Thor) errichtet, welche sich als eine normale, ganz in Eisen ausgeführte Anlage kennzeichnet. Das Gleiche ist der Fall an dem später erreichten Kreuzungspunkte der Skalitzerstrasse mit der Oranien-, Wiener- und Manteuffelstrasse in der Nähe des Görlitzer Bahnhofes. Beim Verlassen der letzteren Haltestelle umfährt der Zug in weitem Bogen die Emmaus-Kirchc auf dem Lausitzer Platz und gelangt dann am Ende der nunmehr sehr breiten Skalitzerstrasse zu der Haltestelle Schlesisches Thor. Dieselbe musste auf der diagonalen Überschreitung des Platzes errichtet werden.