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19. (8. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.
Hinterwand, während die der Neuen Friedrichstrasse sich nur anlehnen. Beim Abbruch der betreffenden Häuser kommt dann die Stadtmauer zum Vorschein, wie man sie auch gegenwärtig an einem Grundstück der Neuen Friedrichstrasse sehen kann. Auch auf den vorgelegten Photographien erscheint sie, wenn auch in neuerer Zeit beputzt, als Giebelwand des Küsterhauses (auf dem liier wiedergegebenen Bilde allerdings nur zum ganz kleinen Teil).
Her hier beigefügte Grundriss erläutert die Situation. Von der ursprünglichen Stadtmauer A B C D wurde der Teil B C ausgebrochen, als um 1845 der Hohe Chor der Klosterkirche bei K um den Altar-Raum L vergrössert wurde. Dafür wurde gleichzeitig das Stück B E F C der Stadtmauer neu erbaut. Von diesem letzteren Stück war A B E schon früheren Bauten des Grauen Kloster-Gymnasiums zum Opfer gefallen, das Stück von E bis nahe an F wurde bei der Renovation der Klosterkirche in den 1840er Jahren freigelegt; das Stück G bis C wurde ausgebrochen, als vor etwa 200 Jahren das Küsterhaus H gebaut wurde, und nachher wieder zugemauert. Es war demnach von dem ganzen um 1845 hinausgeschobenen Stadtmauer-Teil bis jetzt nur das Stück F G übrig geblieben, das sich auch auf dem vorstehenden Bilde durch das grössere Steiuformat abhebt. Wenn dieser Mauerrest die ursprüngliche Höhe der Stadtmauer nicht mehr erkennen liess, vielmehr nur an eine einfache Gartenmauer erinnerte, so liegt das daran, dass der Boden um ungefähr 2 Meter aufgeschüttet ist und auch wohl noch im Laufe der Zeit einige obere Steinschichten abgenommen sind.
XXVI. Der Hacksilberfund von Wachow bei Nauen, Kreis West-IIavelland.
Hierzu hatte das Märkische Museum die Reste eines rohen aus rötlichem Thon gebrannten Topfes mit riefenartigen Parallelringen vorgelegt, in welchem einige zerhackte silberne Schmucksachen, sowie ganze bezw. zerhackte Silbermünzen verschiedener Herkunft sich befunden haben, von denen ein Teil seitens des Museums erworben, der Rest (mit Ausnahme von ca. 60 von unserm Mitglied, Dr. Emil Bahrfeldt, erworbenen Münzen) leider, unbekannt wohin, zerstreut worden ist.
Zur Vergleichung hatte das Märkische Museum seine grosse illustrierte Arbeit zur Stelle gebracht: Hervorragende Kunst- und
Altertums-Gegenstände des Märkischen Provinzial-Museums in Berlin. Herausgegeben von der Direktion des Museums. Heft I: E. Friedei, R. Buchholz und E. Bahrfeldt: Die Hacksilberfunde. Mit VIII Tafeln. 1896. Der Ilauptfund ist hierin der von Leissower Mühle, Kreis West-Sternberg, der um etwa 1015 (vgl. S. 41 a. a. 0.) vergraben wurde, der Wachower Hacksilberfund ist noch etwas jünger.
Herr Direktor Dr. Bahrfeldt berichtete über diesen Münzenfund aus dem Ende der Hacksilberperiode (etwa 11IK) in unsern Gegenden),