Heft 
(1902) 11
Seite
100
Einzelbild herunterladen

100

20. (9. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.

worden seien. Wie man sieht, hatten die Männer von Nakel schon damals eine stramme patriotische Gesinnung, wenn man sich auch in der Franzosenzeit einige Male im Ausdruck vergriff.

VI. U. M. Di\ Carl Bolle hat folgende Besprechung eingesendet:

Forstästhetik von II. von Salisch. Zweite vermehrte Auflage.

Berlin. Verlag von Springer. 1902.

Man redet so viel von Landesverschönernng und dessenungeachtet geschieht so blutwenig dafür.

Das vorliegende Buch stellt sich die Aufgabe, auf solche Ziele, soweit sie forstlicher Natur sind, mit der Energie eines durch eigenen, grossartigen Forstbesitz dazu Berufenen hinzuarbeiten. Mit Geist und Lebendigkeit geschrieben, auf reicher Erfahrung basierend, setzt es den Fuss auf ein bisher erst wenig literarisch bearbeitetes Gebiet, das der Heimatkunde nicht nur wahlverwandt ist, sondern sich ihr als ein ebenso würdiger wie wünschenswerter Bundesgenosse, jene reichlich fördernd, anscliliesst. Derartige Schriften verdienen, mehr noch wie Anerkennung und Lob, die Befolgung gegebener Ratschläge. Es ist unmöglich, über­zeugender für landschaftlich ideale Bestrebungen einzutreten und dies in einer der persönlichen Vornehmheit des Verfassers mehr entsprechenden Weise zu vollziehen, als im gegenwärtigen Falle geschieht. Alles ver­einigt sich, das Werk zu einer ebenso hervorragenden, wie gemein­nützigen und anmutenden Erscheinung zu machen, der der Beifall weiter Kreise weder fehlen kann noch wird.

Die neue Auflage ist stark vermehrten Inhaltes und mit feinfühlig gewähltem Bilderschmuck ausgestattet. Ich eriunere mich mit Vergnügen daran, mit welcher Freude mich bei der Lektüre das in erster Auflage 1885 publicierte Buch, dem ich auf Rat meines Freundes, des Professors Altum, näher trat, damals erfüllte. Allerdings fand es bei mir einen durch Waldliebe und Pflanzerlust gut vorbereiteten Boden. In seinem neuen GewaDde wird unendlich vielen Lesern gegenüber die gleiche Empfindung sich noch intensiv steigern. Es ist, mit einem Wort zu sagen, Waldduft darin.

VII. Zu der Hautvergiftung unseres Vorstandsmitgliedes Dr. Carl Bolle durch Anfassen desGiftsumach (Rhus Toxicodendron) schreibt mir Herr Dr. A. Tschirch, Professor an der Universität Bern, am 3. d. M. folgendes:Dabei wurde icli lebhaft an einen Besuch von Jena-Löbnitz erinnert. Dort wurden eine Menge Arzneipflanzen gebaut. Darunter befindet sich auch Rhus Toxicodendron, in der Jenenser Gegendder Rost genannt. Es ist nun den Bewohnern von Jena- Löbnitz seit langem sehr wohl bekannt, dass sie bei dem Abeniten dieser Arzneipflanze sehr vorsichtig Vorgehen müssen, wenn sie nicht Blasen an Händen und Armen erhalten wollen. Besonders der jungeRost