Heft 
(1902) 11
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20. (9. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.

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verständigen und liebevollen 'Verwaltung ein fröhliches und herrliches Gedeihen bis in die fernsten Zeiten beschieden sein möge.

Direktion des Märkischen Provinzial-Mnseums.

Friedei,

Geheimer Eegierungsrat.

Für das Publikum wurde das Hohenzollern-Museum durch eine darin am genannten 22. März 1877 abgehaltene Sitzung des uns be­freundeten Vereins für die Geschichte Berlins eröffnet.

XIV. Der Magistrat unserer Nachbarstadt Friesack hat ein überaus freundliches Einladungsschreiben zum Besuch der Brandenburgs in Friesack und Umgegend an mich ergehen lassen, unter Betonung des Umstandes, dass ich gelegentlich der Einweihung des Denkmals für Kurfürst Friedrich I. zum Ehrenbürger der Stadt Friesack ernannt worden sei.

Wir können eines herzlichen Empfanges und einer reichlich lohnenden Wanderfahrt gewiss sein. Nach Rücksprache ist Sonntag, der 11. Mai, hierzu in Vorschlag gebracht. U. M. die Bibliothekare Dr. Gustav Albrecht und Lüdicke werden das Programm mit dem Magistrat vor­läufig feststellen.

Ich bitte um möglichst zahlreiche Beteiligung.

XV. U. M. Herr Neupert-Spandau hat in gewohnter liebens­würdiger Weise dem Märkischen Museum eine neue Folge von Photo­graphien aus Spandau und Umgegend gestiftet, welche ich zirkulieren lasse mit bestem Dank für die gütige Spende.

XVI. Wilde Kaninchen (Lepus cuniculns L.) im Tiergarten. Ich bin wiederholt gefragt, ob sich im königlichen Tiergarten zu Berlin in der That wilde Kaninchen aufhalten. Diese Frage muss ich unbedingt bejahen. Meine Kinder hatten mich seit 2 Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass sie richtige wilde, hasenartig gefärbte Kaninchen nachts im Tiergarten, einmal mitten auf der Charlottenburger Chaussee an­getroffen. Ich habe ein solches Tier u. a. vor etwa l 1 / 2 Jahren nachmittags ziemlich dreist herumhüpfend auf einem der mit dichtem Gebüsch um­rahmten Beete des Königsplatzes nahe dem Siegesdenkmal beobachtet. Heute Abend traf ich an der Bellevue-Allee, dicht am Zaun der König­lichen Tiergärtnerei, einen starken Rammler, der sich mit einem Weibchen dort herumtrieb.

Wie sich diese niedlichen, für die Pflanzungen aber nicht ungefähr­lichen Nager in den Tiergarten gezogen haben, ist nicht bekannt. Aus­gesetzt sind sie absichtlich selbstverständlich nicht, sie müssen also aus der Nachbarschaft sich eingeschlichen haben. Auf den Gartengrund­stücken der äussersten Müllerstrasse, Berlin NW., richten sie solchen Schaden an (z. B. beim Paul Gerhardt-Stift), dass man ihnen mit Fallen