Heft 
(1902) 11
Seite
114
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114 Festbericht über die gesellige Vorfeier des zehnjährigen Stiftungsfestes.

4. Doch ob ein König Deines Landes waltet,

Ob eines Kaisers Krone Dich verklärt,

Auf märkscher Erde wuchs die Frucht des Floisses, Durch keines Feindes Tücke je entehrt.

Wir fühlen ihres Segens leichte Schwingen,

Sie grünt und blüht in alle Ewigkeit In unsern, wie in längst vergangnen Tagen,

Die Treue wars und Treue allezeit!-

5. Andächtgen Sinnes lauschtet ihr des Führers,

Der machtvoll Euch der Gegenwart entrückt,

Heil ihm, dem Ersten, der vorangeschritten,

Den Wanderstab Euch in die Iland gedrückt.

Denn schöner, wie in längst verklungnen Tagen,

Stieg aus der Gruft der Ahnen Zeit empor,

, Wie traute Freunde, eines Landes Kinder,

Seh träumend ich der Edlen Geister Chor.

6. Der Ahnen Sprache, ihres Herzens Wesen,

Sie dünken fremd uns und doch wohlbekannt,

Denn ihr Geschlecht wie auch das unsre nennet Dich, stolze Mark, als unser Heimatland,

Die alten Kräfte regen sich aufs Neue,

Ums graue Alter scklingt sich junges Glück.

Mit unsrem Markgraf lasst uns siegreich rufen Den WahrspruchVorwärts, niemals mehr zurück!

7. Und frühlingsgleich so klingt es durch die Lande,

Und mächtig sprosst der märkschen Eiche Baum.

Mit Berolinas stolzer Sonnenhöhe

Steigt auf der künftgen Grösse Hoffnungstraum,

Und strahlend lieblich, in verklärtem Bilde,

Stehn Deine Schwestern-Städte auf der Wacht,

Mit Ehrfurcht ihre Königin zu schirmen,

Zu mehren siegreich Brandenburgias Macht.

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8. So stehe, wie ein Fels im Meer gegründet,

In Ehren fest, im weiten Strom der Zeit,

Und Deines Volkes heilge Liebe kündet Der Nachwelt Deinen Ruhm in Ewigkeit!

Lasst uns zum Bündnis nun die Hände reichen,

Dein Volk, es blickt auf Dich von fern und nah:

In Treue fest, nicht wanken und nicht weichen! Und drei MalHeil Dir, Brandenburgia!

Hierauf begann das Abendessen, bei welchem der I. Vorsitzende, Geheimer Regierungsrat Friedei, folgende Ansprache hielt: