116 Eestbericht über die gesellige Vorfeier des zehnjährigeu Stiftungsfestes,
Dies lassen Sie uns mit dreimaligem Zuruf bekräftigen: Se. Majestät unser Allergnädigster Kaiser, König und Herr, er lebe hoch, hoch, immerdar hoch!
Hierauf ging (am folgenden Morgen) folgendes Antworttelegramm ein:
Herrn Geheimen Regierungsrat Friedei, hier, Faulstrasse 4. Seine Majestät der Kaiser und König lassen der Brandenburgia für den treuen Huldigungsgruss vielmals danken. Auf Allerhöchsten Befehl: Der Geheime Kabiuetsrat von Lucanus.“
Aus dem ferneren Verlauf des Festes sei noch Folgendes hervorgehoben :
Im Jahre 1895 (vgl. Brandenburgia IV. 102) tauchte in den Zeitungen die Behauptung auf, es sei auf dem Körnerschen Kiesgrubengelände ein vermutlich altsteinzeitlicher Mensch mit Resten vom Mammuth ausgegraben worden, der von Herrn Geheimrat Friedei, der den „Mammuth- Menschen“ für ein mutmasslich wendisches Gerippe, das zufällig nahe einem zwischeneiszeitlichen Mammuthknochen gelegen, erklärt wurde.
Dies hat der „Glazialmensch“ offenbar übelgenommen. So erscheint er denn, behaart wie ein Mammuth, mit langen Grabeklauen statt Fingernägeln bewaffnet, und beschwert sich, wie aus dem nachstehenden, von unserem Mitgliede, Herrn Magistratssekretär Hans Brennert, gedichteten Brettl-Liede hervoi’geht, sehr energisch über, die ihm widerfahrene Nichtachtung.
Der Glacialmensch.
Ein Geräusch an der Saalthür. In derselben erscheint der Eismensch.
Na, erlauben sie mal, sie alter Fritze,
Sie fragen, ob ich ein Bill et besitze?
Und ich soll nicht fallen auf dem Parquet?
Was ist das: Parquet und Billet?
Billet — was ist das für ’ne Sache?
Giebts ja garnicht in der Gletschersprache! —
Also lassen sie mich ein, junger Mann!
Sonst kriegen sie was hier mit dem Mammuthzahn!
Wo ist der Vorstand?
(Er geht zum Vorstandstische.)
Ich hab ’ne Beschwerde!
Erst buddeln sie meinen Schädel aus der Erde,
Oder vielmehr aus dem Rixdorfer Kies,
(Ich fühle noch, wie der Spaten stiess),
Dann stellen sie ihn ins Körner-Museum,
Und heut feiern sie hier Jubiläum,
Ohne dass ich eingeladen werde?
Ist das ’ne Höflichkeit, Vorstandsbehörde,
Ist das ’ne Pietät, ist das ’ne Sache?
Mir fehlt der Ausdruck dafür in der Gletschersprache.