Festbericht über die gesellige Vorfeier des zehnjährigen Stiftungsfestes. U7
Ich bin doch schliesslich auch Teltower Kreismensch, Ich bin der in Abrede gestellte Eismensch!
Man hat mich bestritten! — Das macht mir Kummer! Siehe siebenten Jahrgang Septembernummer!
Alles erforscht ihr, die Kjökkenmöddings!
Die Galgenverhältnisse des alten Weddings!
Aber die unumstösslichen Glacialmenschen Nennt ihr Phantom, ihr Idealmenschen!
Auch ich war nämlich ein Jüngling mit lockigem Haar Zwischen Rixdorf und zwischen Britz,
Als Mammutbjäger einst Meister fürwar,
Eine Eishöhle war mein Sitz!
Am Rollkrug ging ich auf die Nashornbirsch’,
Bei Tempelhof schoss ich den Riesenhirsch Und Moschusochsen, auf Ehre, so breit, —
Das war eine köstliche Zeit!
Zur Eiszeit lebte ich bequem In Rixdorf, damals ein Streifen Lehm!
Durch die Felder, durch die Auen Zog ich leichten Sinns dahin!
Ach, das Ur-Eis wollt nicht tauen,
Und mein Anzug war sehr dünn!
Abends bracht ich reiche Beute,
Manch Mammuthfiletbeefstück!
Und wie über eigenes Glück freute sich, ja freute, Meiner „Eisfrau“ Liebesblick!
Es war ein kaltes Paradies —!
Ach unser Heim war bar von Reizen!
Und auch sehr schwierig zu erheizen,
Denn ach, es fehlte uns an „Kies“!
Und ganz besonders auch zum Wohle —
Die später aufgekommne Kohle!
Doch war die Höhle sehr bequem —
Dort im Rixdorfer Lehm!
Jedoch wie endete der Spass?
Die Sintflut kam herangeplätschert!
Und Rixdorf wurde übergletschert!
Meine Lehmkute wurde ein mer de glace!
Ich konnte das nicht mehr begrüssen,
Dieweil ich starb an kalten Füssen!
Lag hunderttausend Jahr bequem Dort, im Rixdorfer Lehm!
Es war nicht schön, hab’ viel gelitten!
Zum Dank dafür werd’ ich bestritten!
Selbst „Er“, der heute präsidiert,
Er sagt, ich hätte nie existiert,
Er hat’s in der Monatsschrift erzählt: