Heft 
(1902) 11
Seite
118
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118 Festbericht über die gesellige Vorfeier des zehnjährigen Stiftungsfestes.

Homo sapiens fossilis, der Mensch, er fehlt!

Ein Erdbeben kam aus dem Erdenschoss!

Da barsten die Gletscher mit hartem Stoss!

Die Steine rollten in wilden Geschieben Und wurden in Schutt und in Kies zerrieben!

Es war wie ein kleiner Weltuntergang Und ich immermitten mang!

Aber, Herrschaften, mein SchUdel war hart,

Er hielt aus, bis in die Gegenwart!

Bis endlich er entstieg dem Kies Zu Körners Sonnenblumenparadies . . . .!

Wo ist Herr Körner, ich muss ihn haben!

Körner, beliebtester Teltower Kreismensch,

Du hast mich aus dem Kies gegraben,

Fülle mein Glas, denn ich, der Eismensch,

Will mit dem Ruf meine Stimme erheben:

Alle guten Brandenburger sollen leben!

Diese Verse, vorgetragen von unserem Mitgliede, Magistratssekretär Herrn Miehahn, wurden teils gesprochen, teils gemäss der darin an­gedeuteten Weise mit Geschick gesungen und ernteten vielen Beifall.

Es folgten Toaste auf die Gäste, auf die Brandenburgia, anf die Damen und alle Diejenigen, welche sich um das Zustandekommen der geselligen Vorfeier des zehnjährigen Jubiläums verdient gemacht, seitens der Herren Sanitätsrat Dr. Vorm eng, Stabsarzt Dr. Leopold- Arolsen, Dr. Ulrich, Direktor Dr. Otto Reinhardt.

Von den Liedern seien folgende aufgeführt:

Kaiserlied.

Weise: Sind wir vereint zur guten Stunde.

Es ragt im schönen Schwabenlande,

Geadelt durch der Zeiten Lauf,

Hellstrahlend bis zum Meeresstrande Die Burg der Hohenzollern auf.

Ein stolz Geschlecht stieg einst hernieder Von diesem Adlerhorst so stark,

Und brachten Ruh und Frieden wieder Der armen Brandenburger Mark.

In treuer Pflicht und stetem Ringen Fand Hohenzollern seinen Lohn

Und wunderbar sollt es gelingen Vom Kurhut bis zum Königsthron. .

Wenn Stürme brausten durch die Lande,

Hielt Hohenzollern treue Wacht

Und aus dem schlichten märkschen Sande

Erstand die alte Kaiserpracht.