Heft 
(1902) 11
Seite
119
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Festbericht über die gesellige Vorfeier des zehnjährigen Stiftungsfestes. H9

Dem edlen Hohenzollernsprossen.

Verdanken wir der Einheit Glück,

Und stolz blickt Deutschland glanzumflossen Auf die vergangne Zeit zurück.

Was unsre Väter einst erstritten,

Von Brandenburg nahms seinen Lauf,

Und Deutschlands Kaiser schlug inmitten Der Mlirker seinen Wohnsitz auf.

Er wusste, dass des Reiches Stärke Im schlichten Märkerlande ruht Und dass sich auch beim Friedenswerke Bewähren würde Märkerblut.

Als Brandenburger Markgraf weilet Der Kaiser bei den Märkern gern,

Mit ihnen Freud und Leid er teilet,

Und sie sie lieben ihren Ilerrn.

Drum wenn sich Märker treu vereinen Zur Tafelrunde froh bewegt,

Gedenken sie zuerst des Einen,

Dem jedes Herz entgegen schlägt. Begeistrungsvoll sie sich erheben Und jubelnd schallt es laut hinaus:

Hoch möge unser Markgraf leben! Hoch leb das Hohenzollernhaus!

(Gustav Albrecht.)

Märkisches Frauenlob.

Der Horr Markgraf Otto mit dem Pfeil begiebt sich auf den Söller und singt also!

Ich weiss ein Lied, dem sollt Ihr lauschen Wohl in der ersten Frühlingsnacht!

Wie weisser Schwanenflügel Rauschen Weht brausend seine süsse Macht!

Die Saiten tönen, der Firnwein glüht!

Ihr märkischen Schönen, Euch grüsst mein Lied!

Hell blickt Ihr wie die Heimatsheide,

Zart wie Jung-Werderblütenschnee,

Vielsüsser Heimat Lenzgeschmeide,

Still wie im Kiefernwald der See!

Die Saiten tönen, der Firnwein glüht'

Ihr märkischen Schönen, Euch grüsst mein Lied!

Durch alter Mären Zaubergitter Blickt mild uns Euer Antlitz an!