Festbericht über die gesellige Vorfeier des zehnjährigeu Stiftungsfestes. 121
Dass sich die Brandenburgs das grösste märkische Hünengrab, das in den Sitzungen so oft besprochene Königsgrab von Seddin, Kreis Westpriegnitz nicht entgehen lassen würde und dass der „Teuf“ benannte germanische Volkskönig auf dem diesmaligen Stiftungsfeste ebenfalls seine Aufwartung machen würde, war vorauszusehen. Er erschien plötzlich auf der Bühne und redete in Stabreimen.
Also sprach
König Teut.
Wer will mir wehren den Weg liier!
Und den Zugang zum zauberischen Zechtisch,
Mir, dem König, erkoren von Kämpen Wohl auf wehevoll blutiger Wal!
Mir, dem sagenbesungenen Sieger Sehnend entstiegen dem Sand von Seddin,
Mir, dem männertütenden Teut.
Wo steht mein Stuhl hier am stämmigen Tische,
Wo habt ihr meinen herrlichen Humpen?
Den ich einst hob in der Ilallstattperiode Schlemmend schlürfend nach schlimmer Schlacht!
(Er hebt ein Weinglas hochl Dieses feine Gefäss soll ich fassen,
Ihm enttrinken der Traube Trank?
Lachen muss ich! Lasset euch lehren!
Büffelhorn sei mir bestellt zum Becher,
Oder lasst kreisen im Kranz meinen Weinkrug,
Den ihr entgrubt meiner grauen Gruft,
Den ihr mir maustet, ihn stellend als Merkstück Mächtig mit mühsam gemalter Marke Malerisch mitten ins Märk’sche Museum.
Ha, ihr Frechen, frohlocktet dem Frevel!
Schwörend bei meinem geschwungenen Schwerte Rufe ich rauh ein rollendes „Rache“!
Kellner! schlüsselklappernder Knirps du,
Reiche mir Rücken vom Riesenbären! —
Riesenbär ist gerade ausgegangen?
Wehe, welche wüste Bewirtung!
Hah, bei meinem hungrigen Halse,
Krönt ihr so des Königs Kommen?
Tragt ihm nicht auf die tannene Tafel Seine leckeren Leib- und Lieblingsgerichte?
Hah, ihr Frechen, welch neuer Frevel!
Bei dem Rasiermesser, das ihr mir raubtet,
Bei der niedlich nähenden Nadel,
• Die ihr auch maustet fürs Märk’sche Museum, —
Sag’ ich, mit der meine treue Teutlinde