Heft 
(1902) 11
Seite
122
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122 Festbericht über die gesellige Vorfeier des zehnjährigen Stiftungsfestes,

Hosen, zerhackt in der Ilaidcschlacht,

Hurtig heilend holdselig geheftet,

Rache rufe ich, ein rollendes Rache.

Ach meine arme Ahnenasche

Ilubt ihr ins helle Leuchten der Haide.

Lacht nur, frohlockt nur, ihr loses Gelichter Sitzend beisammen am Saume des Saaltischs, Friedei und Pütz und Maurer und Albrecht,

Die ihr getaucht in die tönende Tiefe,

Lieblich dann vereint auf luftigem Lichtbild, Wehe! Wehe! dreimal Wehe!

Schon sehe ich schreiben geschäftige Schreiber Über dasKönigsgrab von Seddin,

Wertvoller Werke wachsende Welle,

Und kluger Köpfe keckes Zerklauben,

Ob ich gezecht zu Salomos Zeiten,

Ob ich schön Helena und dem Paris Zeitgenoss war in ziemlicher Vorzeit,

Ob ich gar lebte vor Adam und Eva? Schliesslich werdet ihr Aufschlüsse schleudern, Wer die andern Wesen gewesen Wohl, die mit mir schliefen als Asche In der mykenisch gefügten Kammer,!

Etliche werden es so ergründen:

Die da mit Teut im Thontopf träumten,

Waren Teutlinde und ihre Tochter!

Andere aber erraten es anders:

Die da mit Teut im Thontopf träumten,

Waren die stattlichen Stützen der Hausfrau! Aber das Rätsel wird keiner erraten:

Die da mit Teut im Thontopf träumten,

War nicht Teutlinde, nicht ihre Tochter,

Nicht die stattlichen Stützen der Hausfrau, Nein, die mit Teut im Thontopf träumten, Waren Teuts liebende, liebliche, lustige,

Nie ihn verlassende, immer ihn lehrende,

Um kurz es zu künden, es waren die Knochen, Die da mit Teut im Thontopf träumten,

Teuts verschiedene Schwiegermütter,

Die mit ihm zusammen sich Hessen verbrennen, Um sich auch tot nicht von ihm zu trennen.

Er nimmt Platz.

(Hans Brennert.)

Gesprochen von Herrn Magistratssekretär Greiser, dessen kriegerische Ausrastung undragende Reckengestalt'' zu der germanischen Kämpenzeit 1000 v. Chr.vorzüglich passte.