Festbericht über die gesellige Vorfeier des zehnjährigen Stiftungsfestes. 123
Während der Tafel erfreuten Frau Kommerzienrat Tilly Fickert und Frau Direktor Wagner durch Gesänge.
Es reihte sich hieran das Tanzfest, bei dessen Polonaise sich gegen 150 Paare beteiligten.
Während einer der Pausen führte Fräulein Alice Fickert einen ebenso reizenden wie temperamentvollen spanischen Nationaltanz (la Madrilena) vor. Frau Hans Brennert sang drei Lieder von I)r. Bogumil Zepler unter persönlicher Begleitung des Komponisten, Fräulein Ida Seegert, gewissermassen in Fortsetzung des herrlichen TiOewe-Abends im Ständehause, zwei Balladen Carl Loewes unter Begleitung des Herrn Dr. Hirschberg.
Die Tafel- und Ballinusik wurde von dem bewährten Taktstock des Herrn Direktor Finsterbusch bestens geleitet.
Noch zu erwähnen ist das künstlerisch ausgestattete, mit dem Brustbild des 1. Vorsitzenden, Herrn Ernst Friedei geschmückte Programm, welches Herr Franz Körner aus den verschiedenen Aufführungen und Gedichten zusammengestellt hatte.
Kein Misston trübte das herrliche Fest, welches noch lange in der Erinnerung der Teilnehmer haften wird und das erst in den frühen Morgenstunden des Geburtstages Kaiser Wilhelms I. seinen Schluss fand.
Nachzutragen wäre noch, dass zu dem Fest verschiedene Glückwunsch-Telegramme und -Schreiben eingegangen waren, so von Professor Dr. Julius Rodenberg, unserem verehrten Ehrenmitglied, von Rechtsanwalt Dr. Heinemann in Magdeburg, der sich durch die Sicherung der Funde aus dem Königsgrab von Seddin allezeit um die brandenburgische Altertumskunde verdient gemacht hat.
Unser Mitglied, Fräulein Elisabeth Lemke, hatte aus Neapel folgende Grussverse eingesandt.
Ich rufe aus Italia „Evviva Brandenburgs!“
Zehn Jahre sind dahingegangen,
— Mit E. F. hat sie angefangen;
Nun wünsch’ ich diesen Beiden noch Ein langes Leben. — Dreimal hoch!