Heft 
(1902) 11
Seite
143
Einzelbild herunterladen

3. (2. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.

143

Katzlerstr. 4, dass, wenn sicli zehn und mehr Subskribenten zusammen linden, der Preis von 1,50 Mk. auf 1 Mk. ermässigt wird. Es ist den gediegenen Schilderungen und Studien über unsern Lieblingsforst recht weite Verbreitung um so mehr zu wünschen, als das der eigensten Ent- schliessung unsers Kaisers entspringende Projekt, die 12 Kilom. lange, 50 m breite Ileerstrasse vom Berliner Schloss bis zum Döberitzer Übungs­gelände, welches den Grunewald durchquert, hoffentlich sehr bald seiner Verwirklichung entgegen sieht, wodurch dieser uns wesentlich näher gerückt wird.

VIII. U. M. Herr E. Schenk-Fürstenwalde legt 6 von ihm um Ostern aufgenommene Photographien aus Pommern vor. 1. Die alte ehemalige Papiermühle in Ivemnitzerhagen bei Greifswald, aus gemauertem Ziegelfachwerksbau mit originellem dreimalig abgetreppten Strohdach. 2. Die Dorfkirche zu Dischenhagen bei Hammer, Station Cantreck unweit Golnow. Ausgemaueites Fachwerk mit Ziegel­dach, mehr einem Bauerhaus ähnlich, dazu ein aus Längsbrettern her­gestellter Turm. 3. Der Altar daselbst im Spätbarock, Totenkränze mit Seidenbändern an der Wand. 4. Kanzel und Taufbecken mit Deckel ebendort. Ein ausser Dienst gestellter alter Taufstein daneben. Die Kanzel ist ganz brav geschnitzt. Die Bretterdecke der Kirche ist mit biblischen Darstellungen bemalt. Das Ganze eine achtbare Leistung dörfischer Kunst, an ähnliche Werke märkischer Kirchen aus den an Pommern angrenzenden Teilen erinnernd. Vom Standpunkt der Volks­kunst ist die Ausstattung des Innern dieses kleinen Gotteshauses höchst beachtenswert. 5. Das sogenannte Schloss zu Dischenhagen, ein alter strohgedeckter ausgemauerter abgeputzter Fachwerksbau von zwei Stockwerken, der an ein behäbiges Bauernhaus erinnert; im obern Stockwerk befindet sich noch jetzt ein grosser Saal. 6. Nicht minder charakteristisch ist die Rückseite, auf welcher rechts und links eine niedrige Abseite für Stallung und Wirtschaftsgelass vorspringt, alles unter einem gewaltigen Strohdach. Beiläufig habe ich vor etwa 30 Jahren ein noch viel elenderes Herrenhaus in Lanken auf der Insel Rügen ge­sehen, welches wie ein ärmliches Kathenhaus aussah, gleichwohl jedoch von einer altadeligen Herrschaft bewohnt wurde. Herr von Ilansemann, der das prächtige Strandschloss Dwasieden bei Crampas anlegte, kaufte Lanken au und riss dies merkwürdige Herrenhaus nieder.

IX. Sechs neue Ansiclits- und Grusskarten aus Oder­berg i. M., mitgeteilt durch u. M. Herrn Architekt K. W. II. Wilke (Armensündersteig; Trif.tschlachtfeld vom 18. August 1349; För­sterei Mayenpfuhl; Bardenpfuhl; die Bunte Buche (vgl. Karl Wilke: Die bunte Buche von Oderberg i. M. Mitt. des Vereins für die Geschichte Berlins. Nr. 5, 1902, S. 51 u. 52), der Mayenpfuhl). Die sehr rührige Verkehrsvereinigung zu Oderberg i. M. hat eine neue Über-