3. (2. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.
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von welchen zu vermuten ist, dass er ihnen näher trat. 1582 wird er Lehrer in seiner Vaterstadt, 1584 Rektor. Konflikte mit seinem Vorgesetzten, dem Inspektor Georg Krüger, trieben ihn sehr bald aus seiner Stellung. 1586 finden wir ihn als Konrektor in Brandenburg-Neustadt; aber Weihnachten des folgenden Jahres verlässt er auch diesen Ort. Nach einem kurzen Aufenthalt in seiner Vaterstadt treffen wir ihn in Holstein bei einem Oheim. Hier verfasste er die beiden Teile seiner erst später erschienenen Holsteiner Chronik. Zwei Jahr darnach wird er Konrektor am „Grauen Kloster“ in Berlin. Doch wirkte er auch hier nur eine ganz kurze Frist. Genau lässt sich die Zeit seiner Thätig- keit au diesem Gymnasium nicht mehr bestimmen. Länger als etwa ein Jahr hat sie aber nicht gedauert. 1592, nach dem Tode seines einstigen Vorgesetzten Krüger, gelangt Engel endlich an das Ziel seiner Wünsche: er wird Pfarrer in seiner Vaterstadt und Kircheninspektor. Sechs Jahr später, im August 1598, rafft ilm hier die Pest dahin. Über seine Wirksamkeit in Strausberg weiss P. mancherlei neues mitzuteilen: ihm verdankt die Kirche eine neue Orgel, eine neue Kanzel und eine neue Einrichtung der Kirchenstühle.
P. giebt zum Schluss eine kurze Charakteristik des Schriftstellers Engel, bei welcher Gelegenheit er seine Beziehungen zu bekannteren Persönlichkeiten seiner Zeit erörtert: zu seinem Schwiegervater dem Berliner Probst David Colerus, zu seinem Schwager Johannes Co- lerus, dem Verfasser des in früheren Jahrhunderten weltbekannten Kalenders und Hausbuches; zu seinen engeren Fachgenossen, den märkischen Chronisten Nicolaus Leutinger und Peter Hafftiz. Manche überlieferte und bisher unbezweifelt gebliebene Nachricht weiss er dabei mit der Zerstörungslust des skeptischen Kritikers als unglaubwürdig hinzustellen. So erscheint nach seiner Darlegung die Spannung, die nach der allgemeinen Ansicht zwischen Angelus and Leutinger bestanden hat, als eine Legende. Dass, wie der bekannte Martin Seidel berichtet, Angelus ein grosses Werk Marchia vollendet hinterlassen und seine Wittwe, weil die Buchhändler für die Drucklegung zu wenig Honorar boten, verbrannt habe, hält er für eine sensationelle Fabel.
Was P. so bietet, ist die Vorarbeit zu der Behandlung des für die Auffassung der märkischen Geschichtschreibung wichtigen Problems: welchen Wert die Darstellung der brandenburgischen Geschichte desjenigen Mannes hat, der „längere Zeit, fast ein ganzes Jahrhundert hindurch, beinahe die einzige Quelle für sie war.“ Auf seine Lösung, die wir in der wohl im nächsten Jahr erscheinenden Fortsetzung der Abhandlung erwarten dürfen, sind wir nicht wenig gespannt.
XXIII. Herr Kustos Buchholz, unter Vorlage eines Planes und vieler Ansichten von Berliner Friedhöfen: Die bei der Toten
bestattung übliche Verheissung „ewiger Ruhe im Grabe“ hat sich leider