Heft 
(1902) 11
Seite
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B. Seiffert, Geschichte der Strausberger Jagd.

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lanttag allen stenden E k f g kurfurstenthumbts gnediglich angezeiget whne ymants an priuilegien ader rechtigheiden vorkortzet, woltent E k f g den oder die gnediglich hören vnd nyemant von seinen ge- rechticheiten vnerkanttes rechten entsetzen lassen des sich on Zweifel E k f g gnediglich wol zu erinnern wissen trostlichs erhoffens Darvff wier vns vilemols beclaget, wie das sicli Ebel von krummensehe vff vnser beiden in der Jagt Ingelassen in besorgunge seyns-seiner erben vnses vnd vnserer nachkonnnen vnuerwintlichen vnfalls. Dieweil er vnd zwart seine Jegere vnd knechte jtzt bereit mit abhowuuge vnd vorterbunge vnsser holtzungen (was ist denne in künftigen Zeiten zu- besorgen) sich immer weiter i n bis sen, wie wier dan allen besorglichen vnfall hirbeuorne E k f g haben angezeigetli Deine allen also furzu- kommen haben wir vns auch vnderteniglich erbotten sso etwas wiltprat vff der beiden gespurt E k f g anzussagen darzw mit lieb pferde vncl wagen als die gehorsame zudienen Bitten derhalben nochmals virib gots willen E k f g wollen vns bei vnser alten hergebrachten rechtigheiden gnediglich bleiben lassen, vns darbei schützen vnd hanthaben Das wollen wier mit lieb vnd gud als die gehorsame vnderteinge vmb E k f g zuuordienen allezeit willig seyn

E k f g vndertenige ßurgermestere vndt Radtman zw Straussberg

Allein der Kurfürst änderte seinen Entschluss nicht, und nunmehr betrat der Rat den Weg der Selbsthilfe, indem er Ebel v. Krummensee die Jagd untersagte, bis der nächste Ilerrentag in dieser Sache ent­scheiden würde:

IV.Unssere fruntliche Dinste zuuorne Gestrenger vnd Ernfester günstiger frunt vnd Nagebur wier haben euch liirvar vilmall geschriben vnd vffs allerfruntlichsten vormanet vnd gebetten euch vnsser jagd (die wier von fürsten zw fürsten ruhelig gehabt vnd gebrauchet) zu ent­halten, mit anzeigung was euch vnd ewern erben vnss vnd vnssern nachkonnnen, gezengk vfruhr vnd vnfall in kunfftigen zeitten darauss erwachsen machten, betten darumb voll verhoffet, Ir soltent sulclis, als eyn Christlicher Rittermessiger Edelman (dem nicht gebürt fronule gutte're zubegiren) tieft' behertziget haben, vnd vff vnsser beruffung vff keiserliche constitucion*) vnd erbiedunge vff rechte erkantnusse knr- furstlichen gnaden ]>relaten mannen vnd Stedten stilgehalten vnd be­ruhen haben lassen, sso werden wier aber bericht Das ir sulchs alles voraehtet vnd euch also in vnsser beiden insetzet vnd jaget Bitten nochmals gantz fliessiglich vnd fruntlich Ir wollent bis vff zukunfftigen negsten gemeynen Herntag stilhalten, wes vns denne ader euch zw ader ab erkant wurde müssen wier gescheen lassen Whue ir aber darvber mehr in vnssern holtzen jagen wurdent, Das wier vns zu euch

*) Ursprünglich war Wald-, Forst- und Jagdregal auch kaiserliches Beeilt, vgl. W. Fischer, Gesch. d. brand. preuss. Staaten, Berlin, Verlag von K. Heyman (1838) S. 544.