Heft 
(1902) 11
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8. (3. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.

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XVI. Die Mitteilungen des Fischerei-Vereins für die Pro­vinz Brandenburg, welcher von unserm Mitgliede Herrn Geheimen Justizrat Uliles umsichtig und thatkräftig geleitet wird, Heft 2 vom 10. Juli 1902, lege ich ihres reichen heimatkundlichen Inhalts und be­sonders wegen der darin enthaltenen Karte der Forellen - Region in den Nieplitz-Quellen, Kreis Zauch-Belzig vor, zumal wir diese Forellengewässer unter Führung unserer Treuenbrietzener Mitglieder bei der Brandenburgia-Fahrt am 31. v. M. besucht und das muntere Treiben der Bach-Forelle dort selbst beobachtet haben. Der Handel der Nieplitz- Forellen ging früher hauptsächlich durch die Firma Burghalter in Potsdam von Treuenbrietzen über Potsdam nach Berlin zu Wagen.

XVI. a) Riesensteine. Von dem neuentdeckten Riesenstein zu Französisch-Buchholz, der von unserer städtischen Kanalisation entdeckt und auf meine Bitten erhalten wurde, lege ich Ihnen Ansichtspostkarten vor, welche in genannter Ortschaft käuflich sind. Ich verweise auf meine bezüglichen Berichte im Monatsblatt der Brandenburgia in diesem und im vorigen Jahre, sowie auf einen Artikel von mir:Ein neuentdeckter Riesenstein bei Berlin, den die No. 1 der vom 4. Oktober d. J. ab hierselbst erscheinenden neuen Zeitschrift enthalten wird. Der Stein, ^ von mir am 13. vorigen Monats mit unserem Mitgliede Herrn Otto ^ Monke zusammen untersucht, misst 18 Meter im Umfang und ist früher *

grösser gewesen. Deutlich sieht man, dass von ihm Teile abgesprengt^ sind. Er war früher schon einmal, wenn auch vielleicht nicht völlig, so doch teilweise freigelegt, wie auf ihm vorgefundeue Feuerspuren und Kohlen gezeigt haben. if-f

b. Desgleichen lege ich Urnen 2 verschiedene Ansichtspostkarten mit Abbildungen des Riesensteins vor, dessen Lagerstätte in der Schorf­haide unweit des Mordkreuzes für den erschossenen Förster Schultze ich am 8. Mai d. J. mit der Pflegschaft des Märkischen Museums be­suchte, sie lassen den gewaltigen Umfang des rötlichen Granitblocks noch jetzt erkennen. Unser Kaiser hat ihn nach Hannover schaffen und auf die hohe Kante stellen lassen am Anfang der Herrenhäuser Allee als ein Denkmal für den verdienten Reitergeneral von Rosenberg. Oben in die Vorderseite ist ein Bronzemedaillon mit einem Brustbilde Rosen­bergs eingelassen, darunter stehen die Worte:

Dem kühnen Führer im Kriege, dem Meister in Lehre und Beispiel, dem General von Rosenberg die

dankbare deutsche Reiterei.

Am 20. April 1902 ist dieser märkische Riesenstein als Denkmal auf nieder-sächsischem Boden durch Kaiser Wilhelm II. eingeweiht worden.