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8. (3. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.
Unter dem Stein wurde übrigens, wie icli in der Scliorfhaide feststellte, nichts Altertümliches gefunden.
c. Welch besonderes Wohlgefallen unser Kaiser an den Riesenblöcken unserer märkischen Heimat findet, geht aus folgender Nachricht des Berliner Lokal-Anzeigers, datiert Zehdenick, den 11. Juli d. J., hervor: „Heute wurde vom Steinsetzmeister W. Lange hier ein Gedenkstein (Findlings-Feldstein) im Gewicht von 20 Centner für Kaiser Wilhelm II. nach der Gross-Schönebecker Haide (nahe Liebenwalde, Kreis Nieder-Barnim) geliefert. Dieser Stein ist in der dortigen Forst gefunden, hier bearbeitet und mit folgender Inschrift versehen: „Unser Durchlauchtigster Markgrafe und Herre Wilhelm II. faellete allhier am 12. Oktobris a. d. 1001 Allerhöchst seinen 100. edel- Ilirschen auff der Gross-Schönebeckschen Haide.“
d) Als Nachtrag zu a teile ich mit, dass in dem genannten Dorf Französisch-Buchholz, Kreis Nieder-Barnim, am ß. September 1902 vor dem Lobeckschen Lokal unter der Dorfstrasse bei der Druckrohrverlegung seitens der Berliner Kanalisationsbauverwaltung ein etwa 150 Centner schwerer Granitsteiu gefunden wurde, dessen Hebung mit den vorhandenen Mitteln unmöglich war, so dass er, weil den Arbeitern hinderlich, in Stücke gesprengt werden musste. Auf dem Wege von hier nach dem zu a erwähnten Riesenstein fand ich mit Herrn Rektor Monke zusammen am 13. v. M. eine grosse Zahl recht ansehnlicher, diluvialer Geschiebeblöcke meist von krystallinischen Massengesteinen.
e) „Die erratischen Blöcke bei Treuenbrietzen“ lautet eine
Ansichtspostkarte, welche mir unser Mitglied Dr. Reichhelm in Treuenbrietzen gütigst mitgeteilt hat. Es sind folgende Blöcke: 1. der
Hirtenstein bei Lüdendorf, 2. der Bismarckstein bei Lüden- dorf, 3. der Bischofsstein bei Rietz, 4. der Schäferstein bei Luthersbrunnen und 5. die breiten nebeneinander liegenden Schneidersteine bei Luthersbrunnen. Mögen diese prächtigen Zeugen unserer Vsrgletscherungszeit einfürallemal als Tabu erklärt und der Nachwelt erhalten werden. Unsere Mitglieder Steinhardt und Dr. Reichhelm in Trenenbrietzen habe ich gebeten, uns grosse Photographien dieser Riesensteine mit den nötigen Beschreibungen und Massen freundlichst mitzuteilen.
XVIII. Nicht Menschenhand sondern Naturspiel. Herr Pastor E. Rambeau in Gimmritz an der sächsischen Saale unweit Wettin und Halle, Provinz Sachsen, Mitglied des provinzialsächsischen Denkmalsausschusses, vertritt seit längerer Zeit in Wort, Schrift und Bild die Vorstellung, dass unsere vorgeschichtlichen Ahnen sowohl aus festen Felsbildungen, als auch aus einzelnen Blöcken, Geschieben und Gerollen, sei es, dass diese der Tektonik des Diluviums, sei es dem alten bzw. jüngeren Alluvium entstammen, allerhand mensch-