Heft 
(1902) 11
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8. (3. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.

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Klosterkirche, Sächsiches Haus zu Mödlich, Kreis West-Prignitz, Drehna bei Kalau, Klein-Machnow bei Potsdam, Meyenburg West-Prignitz). Der Gohlitzer See bei Lehnin ist mit kleinen trefflichen Abbildungen ge­schmückt. Es liegt auf der Hand, dass der Rote Adler als branden- burgisch-heimatlicher Kalender unseren Mitgliedern, Gönnern und Freunden, wie hiermit geschehe, auf das Wärmste zu empfehlen ist. Auf Bitte des Verfassers und Verlegers habe ich ein kurzes Geleitwort zu dem Kalender geschrieben.

XX. Der Roland. Zeitschrift für Braudenburgisch - Preussische und Niederdeutsche Heimatkunde. Der Herausgeber will im wesentlichen die bei unserem Leserkreis aus früherer Zeit her noch in guter Erinnerung stehende leider eingegangene vaterländische ZeitschriftDer Bär ersetzen. Wir begrüssen dies volkstümliche gemein­nützige Unternehmen unseres Mitgliedes Herrn Redakteur Curt Kühns in Friedenau, Kaiser Allee 130, freudig und wünschen dem Roland ein fröhliches Gedeihen, auch im Interesse der Heimatkunde. Mögen unsere Mitglieder tleissige Leser und Abonnenten des Roland (vierteljährlich 2,50 M.) werden. Die erste Nummer erscheint am 4. k. M.

XXL Curt Kühns: Der Roland von Berlin, Festschrift zur Einweihung des Rolandbrunnens am 25. August 1902. Verlag von Fr. Zillessen. Verf. giebt eine kurze gemeinfassliche Beschreibung des neuen Rolands, den wir dem geschichtlichen Sinne und der Huld unseres Kaisers und Königs verdanken. Gehörten wir zu den gallsiichtigen Nörglern, so hätten wir den Beratern und dem Künstler des neuen Rolands und Rolandbrunnens auf dem Kemper-Platz mit allerhand Ein­wendungen aufzuwarten. Einmal der Aufstellungsort weit vom alten historischen Berlin; allein daran ist nicht der grossmütige Stifter des Brunnens, sondern lediglich ein Missverstehen und Übersehen in Kreisen städtischer Verwaltung Schuld, denn der Donator hatte ihn für den Molkenmarkt, da wo der Verein für die Geschichte Berlins vor Jahren einen Roland zu errichten beabsichtigte, ursprünglich im Sinne. Ferner das Horn Olifant, welches die deutschen Rolande, die ja keines­wegs den geschichtlichen oder halbgeschichtlichen Paladin Karls des Grossen nachahmen, nicht führen, Herr Bildhauer Lessing sich aber gemüssigt gesehen hat, seinem Roland beizugeben. Dann die Auswahl der bürgerlichen Wappen, welche, soweit die Neuzeit in Frage kommt, wenigstens teilweise den Eindruck der Rat- und Hilflosigkeit macht. Aber alles das und manches andere lassen wir willig bei Seite, verehren den Edelsinn unseres Monarchen und freuen uns, dass wir gerade ihm die Wiederbelebung des Rolandgedankens, der im Volksbewusstsein ge­schichtlich je länger je mehr mit bürgerlicher Freiheit und Selbstver­waltung verwachsen erscheint, verdanken.

Im übrigen sei bezüglich des Roland-Symbols auf meine Bemerkungen