Heft 
(1902) 11
Seite
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Pfarrer Backhaus, Aus der Geschichte des Dorfes Ragösen.

700 Quadratmetern Heizfläche waren in Thätigkeit. Hiermit wurde die Fabrikanlage verlassen und die gegenüberliegenden Stallungen für etwa 800 Pferde besichtigt. Der Dung wird nach Marienhain geschafft und dient dort der grossen Bolleschen Obstanlage zur Kultur. In der Fort­setzung des Stallgebäudes befinden sich Werkstätten für Tischler, Schlosser, Schmiede, Klempner, Schuster und Maler, da alle Reparaturarbeiten durch Bollesches Personal selbst bewirkt werden. In einem besonderen Ge­bäude sah die Gesellschaft Dampfwäscherei und Dampfplätterei. In einem grossen Apparat trocknet die Wäsche in 28 Minuten so weit, dass sie geplättet werden kann.

Indem wir den Bericht schliessen, wollen wir noch darauf hin- weisen, dass die ersten Fabrikanlagen auf dem 28000 Quadratmeter grossen Grundstück im Jahre 18S7 errichtet wurden, allmählich ver- grössert, standen bis 1807 schon Fabrikanlagen mit 8100 Quadratmetern Grundfläche, ohne Hinzurechnung von Wohn- und Stallgebäuden. Von 1807 an erforderte der immer mehr wachsende Betrieb eine wesentliche Vermehrung der Fabrik- und Kesselanlagen. Die etwa 1800 Quadrat­meter umfassende Neuanlage nebst Dampfschornstein, Kesselhaus, Werk­stattgebäude, sowie Umbauten im alten Fabrikteile sind von unserm ver­ehrten Mitglied Herrn Architekten Kühniein gezeichnet und statisch berechnet worden. Der gegenwärtig auf diesem Grundstück mit 2 bis 8 Stockwerk hohen Gebäuden bedeckte Raum umfasst ca. 10000 Qua­dratmeter.

Nachdem die Teilnehmer noch die freundliche appetitliche Kaft'ee- kiiche und Kantine besichtigt und sich mit lebhaftem Dank von der Firma und deren freundlichen Führern verabschiedet, fand eine zwang­lose Zusammenkunft im Restaurant Schultheiss, Alt-Moabit 15, statt.

Aus der Geschichte des Dorfes Ragösen im Kreise

Zauch-Belzig.

Von Pfarrer Backhaus-Ragösen.

Unser Mitglied, Herr Pfarrer Backhaus in Ragösen, hat die Güte gehabt, mir die Handschrift einer von ihm verfassten Chronik des Dorfes Ragösen vorzulegen und daraus den Abdruck der nachfolgenden 8 Ab­schnitte zu gestatten. Das Erscheinen der vollständigen Chronik wird sich noch etwas verzögern und benutze ich die Gelegenheit, sowohl namens der Brandeuburgia als auch namens des Märkischen Provinzial-