Kleine Mitteilungen.
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Alt-Töplitz) in der Weise, dass man die Vertiefung, in deren Grunde der Mund des Seeigels liegt, mit kochendem Wasser füllt, um es darin abkühlen zu lassen. Nach erfolgter Abkühlung führt man dann den Seeigel zum Munde und befeuchtet mit dem Wasser die wunden Stellen, die Kröten. Warum die Blasen im Munde Kröten heissen, liess sich nicht ermitteln; vielleicht aber hat diese Bezeichnung darin ihren Grund, dass man annimmt, der von der Kröte ihren Verfolgern entgegengespritzte Saft erzeuge Blasen auf der Haut. 0. Monke 4. 8. 1902.
Vierkant und Heuberg oder Hauberg. Theodor Storni in der Novelle „Auf dem Staatshof“ (1858) schreibt: „Es ist das sogenannte Vierkant, der zum Bergen des Heues bestimmte Raum im Innern des Hauses, wovon das Hofgebäude in unsern Marschen die eigentümlich hohe Bildung des Daches und seinen Namen „Heuberg“ oder „Hauberg“ erhalten hat.“ Bei grossen Wassernöten hat sich dieser Vierkant oder Ilauberg mitunter als letztes rettendes Bollwerk erwiesen, wofern er mit festgedrücktem Heu angefüllt war.
In unserer Mark kommt übrigens der Ausdruck „Heuberg“ oder „Ilauberg“ auch vor. DT Fr.
Wer hat das königliche Bibliotheksgebäude in Berlin „Kommode“ getauft? Die Antwort auf diese Frage, so schreibt uns Herr Archivrat Distel aus Blasewitz, giebt Gotthelf Karl Lessing an seinen Bruder den „Einzigen“ (15. November 1777), im Folgenden: „Hier (in Berlin) wollte man mir sagen, dass der König (Friedrich II.) dem Herzoge (von Braunschweig, Karl), die Wolfcnbüttelsche Bibliothek abkaufen werde. Die Rechtsgelehrten mögen Dich als das Rrincipale oder als das Accessorium (der Schreiber hatte 1768 vor, Advokat zu werden) betrachten. Du wirst allezeit mit verkauft. Sie soll, sagt man, in die hiesige neue Bibliothek kommen, die unseres Moses (Mendelsolms) ältester Sohn (Joseph, der später mit seinem Bruder Abraham das Bankhaus Mendelsohn u. Co. in Berlin gründete) des Königs Bücherkommode nennt,“
Der Bronzeguss ä cire perdue, in dem Klingers Beethoven in seinen Metallteilen ausgeführt ist, wird auch in Deutschland geübt. Klinger hatte bekanntlich einen Pariser Giesscr gewählt, und es ist interessant zu erfahren, dass das vielleicht nicht unumgänglich nötig war, wenn es nur wegen der Art der Technik geschehen ist.
Seit fast zwei Jabrenzehnten wird, wie die Korr. f. K. und W. mitteilt, dies Verfahren auch in einzelnen deutschen Bronzegiessereien angewendet. Es sind bei Gladenbeck schon zahlreiche Arbeiten nach dieser Formmethode ausgeführt worden, und namentlich lindet das Verfahren in Lauchhammer seit etwa 15 Jahren Verwendung in allen Fällen, wo es Vorteile bietet, oder wo es den Wünschen des Künstlers entspricht. Eine der komplizirtesten Arbeiten