Heft 
(1902) 11
Seite
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Kleine Mitteilungen.

Freiarche 550,000 Mark, für Anlage eines Pumpwerkes 150,000 Mark, für ein Schleusenmeistergehöft nebst Zubehör 50,000 Mark, für Briickenbauwerke, gekreuzte Strassen etc. 3,350,000 Mark;. Für Verzinsung des Aktienkapitals! Vorarbeiten, Entwürfe etc. sind ca. 3,306,000 Mark in Aussicht genommen, die Kosten für Hafenanlagen, Lösch- und Ladestellen sind auf 2,300,000 Mark berechnet, während für Schiffahrtsverbindungen von der geplanten Haupt­linie des Kanals bei Britz abzweigend bis zur Obersprec bei Nieder-Schön- weide 1,5 Millionen in Ansatz gebracht sind. An Einnahmen erwartet man aus dem Durchgangsverkehr Elbe-Schlesien (700,000 Tonnen) 15-1,000 Mark, Elbe-Oberspree-Berlin 500,000 Tonnen) 02,500 Mark und aus dem Ortsverkehr (400,000 Tonnen) 240,000 Mark, zusammen also, wie oben angegeben, 486,500 Mark.

Über den Sturm, der vom 6. zum 7. October 1 fU) I über die Mark brauste, wurden in der Meteorologischen Gesellschaft einige Mit­teilungen gemacht. Der Barometerstand war der tiefste seit dem Bestehen der Potsdamer Wetterwarte und betrug 714,4 Millimeter, was auf die Meeres­linie bezogen 722 Millimeter ergiebt. Während des tiefsten Standes (2 Uhr morgens) war die Windstärke am geringsten. Der Mittelpunkt des Wirbel­sturmes ging ein wenig nördlich von Potsdam vorbei. Der Sturm hat Montag und Dienstag in den Waldungen bedeutenden Schaden hervorgerufen. Im Grunewald wie bei Finkenkrug sind viele Bäume geknickt und entwurzelt, und an manchen Stellen hat der Wind förmliche Lichtungen verursacht.

Tgl. Rundscli. 30. 10. 1901.

Hundefleischverbrauch in Berlin. Derselbe entzieht sich der Kon­trolle, da er heimlich stattftndet.Hundeschlächter ist ein in den unteren Volksklassen bei uns übliches Schimpfwort. Allgemein verbreitet ist auch der Glaube, dass die Hunde die Hundeschlächter am Geruch erkennen und deshalb mit wütendem Gebell anfallen. In anderen Orten, z. B. in München, ist man vorurteilsloser; dort ist das Hundeschlachten obrigkeitlich aner­kannt und überwacht. Dass man in China Hunde besonders für den Fleisch­markt züchtet und mästet und dass dort diese Thiere massenhaft verzehrt werden, ist nicht zu bestreiten. Ein Mensch in Coepenick, den ich in meiner Kreisrichter-Tätigkeit daselbst gelegentlich zum Abschneiden erhängter Selbstmörder, zum Herausfischen von Wasserleichen und dgl. wenig an­genehmen Diensten um das Jahr 1872 herum benutzte, galt allgemein als llundeschlächter. Die Hunde hatten ihn, wie die Leute sagten:richtig aufm Strich. Er erzählte mir einst unbefangen, Pudelfieisch sei das zarteste und schmeckte am besten. E Fr.

Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.

Druck von P. Stankiewicz Buchdruckerei, Berlin, Bernburgerstrasse 14