;jli() I)r.M. Kunze, Loewe nlsHobenzollernsänger n. 8. Bezieh, zu Friedr. Wilhelm IV.
erfanden za sein scheint. Vgl. hierüber den Artikel „Die Spreenorne“ im „Bär“ vom 15. Februar 189(3 S. 75 und 7(3 von unserem hochverehrten Herrn Vorsitzenden, Herrn Geheimrat Ernst Friedei, an den ich mich aus Unkenntnis über diese angebliche Berliner Sage seiner Zeit gewandt hatte (vergl. auch A. Nico. Harzen - Müller: „Centralblatt für Chorgesang" XIII No. 1, S. 5). Der Text steht in F. v. Kurowski’s sämtl. Werken 3, 541 (Erfurt u. Gotha 1831), muss also wohl vorher dem Komponisten aus einem Almanach bekannt geworden sein.
Die Spreenymphe (Norne ist eine missbräuchliche Anwendung des skandinavischen Ausdrucks) zürnt, dass. Friedrich I. durch Andreas Schlüter ein Königsschloss erbauen und den Wohnsitz seiner Ahnen, das Kurfürstenschloss, niederreissen lässt. Bei Nacht, als viele Riesen dies Werk ausführen wollen, ruft sie den Kurfürsten Friedrich Wilhelm aus seiner Gruft zum Schutze seiner Wohnstätte auf. Er erscheint als eherner Reiter auf ehernem Ross, die Riesen halten erschreckt in ihrer Arbeit inne. Wie der Dichter in einer Fortsetzung seines Gedichtes, betitelt: „Das Standbild des grossen Kurfürsten in Berlin“ (Werke 3, 243) schildert, ermannen sich die Riesen wieder und bauen statt der Wasserseite des Schlosses Brücken, Dom und säulengetragene Zinnen (das Alte Museum) neben dem Strombette auf. Die Nymphe ergreift vier von ihnen und wirft sie gefesselt vor dem Kurfürsten hin, lockt aber diesen vergeblich, mit ihr stromaufwärts zu reiten. Eine phantastische Ausdeutung der Entstehung des Schlüter’schen Erzbildes vom. Grossen Kurfürsten.
Der Dichter Friedrich Carl Anton Bernhard v. Kurowski war 1780 auf dem Rittergute Eichen im Wehlauer Kreise geboren, studierte seit 1797 in Königsberg die Rechte, ward später russischer Offizier, dann Kommissar bei der Gewehrfabrik zu Klöster Saarn und starb am 16. Juni 1853 im Forsthause Magdeburgforst bei Ziesar bei seinem Freunde, dem Oberförster v. Leblank.
Loewe komponierte diese Ballade im Jahre 1826; sie erschien im selben Jahre. Sie trägt die Spuren echten Balladenstyls und echter Balladenkunst; die Originalität der Erfindung, die Kühnheit des Ausdrucks ist an einzelnen Stellen wie dem „Bau der Riesen“, dem Bruch des gepflasterten Dammes, dem Fortgeleiten des gepanzert zu Ross dem Grabgewölbe entstiegenen Kurfürsten zur langen Brücke durch die Spree-- * jungfrau unverkennbar. Schon ein Jahr vorher, also 1825, hatte Loewe eine Ballade desselbenl)ichters„Die preussischeKriegerin“komponiert,die indes bisher nie erschienen war, von deinen Vorhandensein auch niemand eine Kunde hatte. Ich habe dieselbe in Loewes Orginalhandschrift, auf 2 losen Notenblättern, vor drei Jahren aufgefunden. Sie trug keine Über- sclu’ift; ich gab ihr, da ich dieselbe für Band V der Loewe-Gesamt-