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I'r. M. Ranze, Loewe als Hobenzolleinsänger u. s. Bezieh, zu Friedr. Wilhelm IV. ‘{(-j ]
Ausgabe sogleich in Druck gab und der Dichter — also auch dessen Überschrift — nocli nicht ermittelt war — den Titel „Die Heldenbraut.“ Die historische Grundlage der Ballade ist vermutlich der Heldentod der Potsdamer Unteroffizierstochter Eleonore Prochaska, die unter dem Namen August Renz unerkannt in die Liitzowsche Freischar eintrat und am 10. September 1818 im Gefecht an der Göhrde, während sie beim Sturm auf eine von den Franzosen besetzte Anhöhe die Trommel schlug, tödlich verwundet ward. Sie starb am 5. Oktober 1813 zu Dannenberg. (Vergl. Friedr. Förster, Preussens Helden 527, 865 (1889). Auch Rückert (Poetische Werke 1, 210) besang das Ende der Heldin. Weniger zutreffen möchte der Inhalt unserer Dichtung auf Johanna Stegen, ein Mädchen aus Lüneburg, das den Tirailleuren und Jägern des 2. Infanterie- Regimentes im Gefecht bei Lüneburg am 2. April 1813, als sie sich verschossen hatten und der Munitionswagen wegen des feindlichen Geschützfeuers in bedeutender Entfernung rückwärts aufgestellt werden musste, die Patronen in der Schürze zutrug, — da von deren Heldentod nichts berichtet wird (vergl. Geschichte des Königlich Preussischen 2. Infanterie- (Königs-)Regiments von A. von Mach, 1843 S. 223); dagegen könnte hier auch an Ilse Hornbostel aus Oldendorf, Kr. Celle, gedacht werden, die, bei der 2. Koni]), des Bremisch-Hanseatischen Inf.-Rgts. eingetreten, ihrem Bräutigam im Kampf zur Seite eilte (vergl. Beilage 192 der Hamburger Nachrichten vom 17. August 1899).
Aus der Mitte der dreissiger Jahre stammt Loewes „Preussenlied“ (siehe Band V der Loewe-Ges.-Ausg. Nr. 11). Es beginnt mit dem Kehrreim, der nach jeder Strophe wiederkehrt:
Man geht aus Nacht in Sonne,
Man geht aus Graus in Wonne,
Aus Tod in Leben ein; —
und giebt eine geschichtliche Entwicklung vom „Brandenburger- und Preussenland“, das „unter der Zeiten Webegewand“ sah „Licht blühen aus Dunkel durch Gottes Hand“ — vom Grossen Kurfürsten bis auf Friedrich Wilhelm III. Der Dichter ist unbekannt. Der Text, etwas unbeholfen, entbehrt nicht gut volkstümlicher Stellen und zeigt sich von religiösem Ernst und echter Vaterlandsliebe wohltuend durchzogen. Loewe weiss mit seiner Musik das Geschichtlich-Erzählende, das begeistert Patriotische, das hymnenartig Glaubensmutige zu wohlgelungener Einheitlichkeit zu verschmelzen.
1837 komponierte Loewe seinen weltberühmt gewordenen „Fri- dericus Rex unser König und Herr“, über dessen Entstehungsgeschichte und Schicksale, poetische und musikalische Eigentümlichkeiten uns ein besonderer Vortragsabend unterhalten könnte.
Für diesmal sei unsere Aufmerksamkeit noch auf ein besonders
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