Kleine Mitteilungen.
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und lasse ebenfalls den Original-Entwurf desselben von Loewes Hand bei den einzelnen verehrten Mitgliedern zu geneigter Kenntnisnahme heruingehen. —
Es trugen vor: Fräul. Ida Seegert: „Der grosse Kurfürst und die Spreejungfrau“, Salvum fac regem, Preussenlied (wobei der Kehrreim von der Versammlung gesungen ward), Dem Herrscher; Dr. Leop. Hirschberg, der auch vorzüglich die Begleitung ausführte: die Heldenbraut, das Wiegenfest, Prinz Eugen.
Kleine Mitteilungen.
Rossfleischverbrauch in Berlin. In der Eossschlächterei wurden im Jahre 1896 zur Untersuchung 7601 Pferde (und fünf Esel) vorgestellt. Hiervon wurden als zur menschlichen Nahrung nicht geeignet im lebenden Zustand 169 Stück und nach der Schlachtung 55 Stück zurückgewiesen, so dass das Fleisch von 7382 Pferden als geeignet zur Nahrung für Menschen und Tiere in den Verkehr gelangte. Zur Fütterung der Raubtiere des Zoologischen Gartens, der Hunde im Spitale der tierärztlichen Hochschule und in den Etablissements des deutschen Tierschutzvereins fand das Fleisch von etwa 532 der in der Rossschlächterei geschlachteten Pferde Verwendung, so dass das Fleisch von etwa 6850 Pferde von den Rossschlächtern in ihren Läden feilgeboten beziehungsweise zu Fleisch- und Wurstwaren verarbeitet worden ist.
B. T. Bl. 23. 10. 1897.
Das Ergebnis der Volkszählung in den westlichen Vororten liegt jetzt vor. Die Gesamtbevölkerung betrug darnach in Charlottenburg 189,305, in Wilmersdorf 30,671, Friedenau 11,050, Schmargendorf 3175 und Grunew'ald 3230. Gemeinsam allen westlichen Vororten ist das Uebergewicht des weiblichen Geschlechtes. In Grunewald wohnen fast noch einmal so viel Frauen wie Männer: 2034 gegen 1196. Aehnliche Verhältnisse herrschen in Friedenau mit 6326 Frauen und 4724 Männern und in Schmargendorf mit 1714 gegen 1461. Charlottenburg hat einen Ueberschuss von nicht weniger als 17,651 Frauen, so dass dort nur 85,840 Männer gegen 103,465 Frauen wohnen. Aehnliche Zustände finden wir bekanntlich auch im Westen von Berlin, ohne dass sie durch die grosse Zahl von weiblichen Dienstboten erklärt würden, wie dies versucht worden ist. Die Erscheinung dürfte sich eher daraus erklären, dass in den wohlhabenden Familien des Westens die Mädchen mehr in der Familie bleiben als die Söhne und als die Frauen der minderbegüterten Klassen. Nicht viel anders ist das Verhältnis in Wilmersdorf mit 17,275 Frauen gegen 13,414 Männer. Aulfallenderweise entfällt fast der ganze Ueberschuss der Frauen auf die Evangelischen. So wurden in Charlottenburg 17,002 mehr evangelische Frauen als Männer ge-